Trump-Zölle

Schweizer Uhrenchefs bei Donald Trump

Die Industriebosse sollen richten, was Politiker bislang nicht hinbekommen haben: Die Chefs von Rolex, Richemont & Co. erhielten eine Audienz bei US-Präsident Donald Trump.

07. Nov. 2025 Ulrich Voß
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Die Bemühungen der Schweizer Politik, die US-Zölle zu reduzieren, waren bislang wenig erfolgreich. Bundespräsidentin und Finanzministerin Karin Keller-Sutter sowie Wirtschaftsminister Guy Parmelin bekamen bei ihren Besuchen in Washington nicht einmal einen persönlichen Termin mit Trump. Erfolgreicher war Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour, der anlässlich des Finalspiels der US Open im September den amerikanischen Präsidenten in seiner Loge begrüßen durfte. Ob während des Treffens auch über die aktuellen Zolldifferenzen gesprochen wurde, ist nicht bekannt.

Nun hat eine prominente Gruppe aus der Schweizer Industrie rund um den Rolex-Chef erneut einen Termin bei Donald Trump bekommen. Dabei handelte es sich nicht um offizielle Vertreter der Schweiz. Die Unternehmer hätten das Treffen auf eigene Initiative angefragt, teilte ein Sprecher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung mit. Die Beteiligten wollten den US-Präsidenten demnach auf die Folgen der hohen Zusatzzölle aufmerksam machen. Die Zusatzzölle von 39 Prozent auf Schweizer Importe in die USA zählen zu den höchsten weltweit und setzen vor allem exportorientierte Unternehmen unter Druck. Die USA sind der wichtigste Exportmarkt für Schweizer Uhren.

Wer genau bei dem Treffen dabei war, ist nicht abschließend geklärt. Neben Dufour waren es aus der Luxusgüterbranche auf jeden Fall auch Richemont-Präsident Johann Rupert, ebenso Daniel Jaeggi, Co-Gründer des Genfer Rohstoffriesen Mercuria, und Alfred Gantner, Mitinhaber der Partners Group. Auf amerikanischer Seite sollen neben Trump auch sein Sohn Eric Trump und dessen Ehefrau Lara Trump teilgenommen haben – beide ohne offizielle Regierungsfunktion.

Präsident Trump sprach im Nachgang von einem „offenen und konstruktiven Gespräch“, in dem besonders das Handelsungleichgewicht zwischen den USA und der Schweiz thematisiert worden sei. Man habe sich darauf geeinigt, dass Jamieson Greer, der Handelsbeauftragte der USA, die Gespräche mit der Schweizer Seite fortsetzen werde. In der Schweiz wird die positive Stimmung des Treffens als Erfolg gewertet.

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