Nachwuchsmangel

Goldene Zukunft? Fehlanzeige!

Das Goldschmiedehandwerk kämpft um den Nachwuchs. Grund: Es gibt zwar genug Bewerber, aber immer weniger Betriebe bilden seit dem Wegfall der Meisterpflicht aus. Mit fatalen Folgen für die Zukunft der Branche.

04. Nov. 2025 Axel Henselder
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Das Problem betrifft alle Handwerksberufe: Noch vor 25 Jahren starteten in Deutschland über 1,7 Millionen junge Menschen in eine Ausbildung – heute sind es nur noch 1,2 Millionen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Studierenden auf 2,9 Millionen. Über 100.000 Ausbildungsplätze blieben 2024 unbesetzt. Besonders hart trifft dieser Trend das Goldschmiedehandwerk – allerdings aus anderen Gründen. Denn Bewerber um Ausbildungsplätze gibt es hier mehr als Lehrstellen. Fatal für eine Branche, die von Tradition, Handwerk und Präzision lebt, aber immer weniger Nachwuchs ausbildet.

Wolfgang Stoess, Inhaber vom gleichnamigen Wiesbadener Traditionsjuwelier, sagt dazu: „Das Handwerk steht seit Jahren im Fokus gesellschaftlicher Diskussionen: Es mangelt an Fachkräften, viele Betriebe finden keine geeigneten Nachfolger, und die Folgen sind spürbar – längere Wartezeiten für Kundinnen und Kunden sowie steigende Preise aufgrund fehlender Konkurrenz.“ Er sieht die Gründe auch in der Bildungspolitik: „In zahlreichen Schulen sind handwerkliche Fächer kaum noch präsent. So richten sich viele junge Menschen zwangsläufig auf kaufmännische Berufe oder eine akademische Laufbahn aus – nicht zuletzt, weil handwerkliche Berufe in der Gesellschaft oft zu wenig Wertschätzung erfahren.“

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