Brennpunkt: Zukunft Multibrand

Ausgeflogen – wenn sich Marken verabschieden

Ob das Aus von Les Ambassadeurs oder der Rolex-Verlust von Rüschenbeck: Viele Partnerschaften zwischen Uhrenfirmen und Juwelieren gehen derzeit in die Brüche. Das Konzept Multibrand steht in Frage.

03. Dez. 2025 Ulrich Voß
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Es waren deutliche Worte, die Renato A. Vanotti, Verwaltungsratspräsident von Les Ambassadeurs, zum Aus des Unternehmens unlängst gefunden hat. Auf LinkedIn schrieb er zum Abschied: „Wir haben gemeinsam so viele Stürme überstanden – Pandemien von der Vogelgrippe bis Corona, das Swissair-Grounding, Banken- und Wirtschaftskrisen. Aber wir konnten nicht überleben, dass uns jene Marken, deren Erfolgsgeschichte wir über Jahrzehnte mitgeschrieben haben, den Rücken gekehrt haben.“

Für viele Branchenbeobachter war die Beendigung der Swatch-Group-Konzessionen der finale K.o.-Schlag. Schon immer hatte sich Les Ambassadeurs ohne Rolex und Patek Philippe als Spezialist für Spezialisten im Markt behaupten können. Zahlreiche Nischenanbieter gehörten ins Portfolio. Deutlich wurde dies im Sommer, als die wirtschaftliche Schieflage bekannt wurde und ein Konsortium um die Edelmarke Bovet überlegt hatte, Les Ambassadeurs zu kaufen, um ihre eigenen POS zu sichern. Dazu ist es nicht gekommen. Vanotti hat Mitte November den Stecker gezogen. Juwelier Rüschenbeck gibt sich dagegen optimistischer und agiler. Im Interview mit der Goldschmiede Zeitung hatte Willy Rüschenbeck erstmals offiziell Stellung zu den Gerüchten genommen und bestätigt, dass er in allen Filialen die Konzessionen von Rolex und Tudor Ende 2026 verlieren wird. Im selben Zug macht er aber auch deutlich, wie es für ihn in Zukunft weitergeht – mit viel Engagement, vor allem in Richtung Schmuck.

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