„Fahrrad & Hummer“ im MAK
Glaskunst mit Augenzwinkern
Im Kunstblättersaal des Museums für angewandte Kunst (MAK) in Wien wird es festlich – aber nicht auf die übliche Art. Die Ausstellung „Fahrrad & Hummer“ lädt bis zum 1. Februar 2026 zu einer faszinierenden Reise durch die Geschichte des Gablonzer Christbaumschmucks ein.
Die Schau vereint Hunderte teils fragiler, stets detailverliebter Objekte aus den 1920er bis 1980er Jahren. Entstanden sind sie in den traditionsreichen Glaswerkstätten rund um Gablonz, das heutige Jablonec nad Nisou in Tschechien – einst das Zentrum europäischer Glasschmuckproduktion. Zwischen Kunsthandwerk und industrieller Fertigung offenbart sich hier eine beeindruckende stilistische Vielfalt: filigrane Konstruktionen aus Glasstäbchen, kunstvoll gebogene Bangles, versilberte Perlen und fantasievolle Hohlformen lassen die Kunstfertigkeit dieser Zeit lebendig werden.
Besonderes Highlight der Ausstellung: Die Motive verlassen das Reich der klassischen Weihnachtsikonografie. Neben Engeln und Sternen hängen Fahrräder, Hummer, Rechenschieber und Flugzeuge in Miniaturform an glitzernden Zweigen – Objekte, die ein liebevolles Spiegelbild des Alltags, der Träume und des technischen Fortschritts ihrer Entstehungszeit sind. So wird der Gablonzer Christbaumschmuck nicht nur zum nostalgischen Fest der Sinne, sondern auch zum kunsthandwerklichen Kaleidoskop vergangener Jahrzehnte.
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