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Schweizer Uhrenindustrie: Wo führt der Weg hin?

E-Commerce, Certified Pre-Owned, Social Selling & Co. – was sind die Themen und Trends in der Schweizer Uhrenindustrie? Antworten darauf gibt die „Swiss Watch Industry Study“ von Deloitte, deren zehnte Ausgabe gerade erschienen ist.

Wie ist es um Schweizer Uhrenindustrie bestellt? Wo führt ihr Weg hin? Das fragt Deloitte, eine der „Big Four“ Beratungsgesellschaften, regelmäßig in ihrer „Swiss Watch Industry Study“. Für die zehnte Ausgabe in diesem Jahr wurden 75 Führungskräfte der Uhrenindustrie sowie knapp über 6000 Konsumenten aus den wichtigsten Export- und Binnenmärkten befragt. Zu letzteren zählen die Autoren der Studie China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Italien, Japan, Singapur, die Vereinigte Arabischen Emirate und die Vereinigten Staaten.

Hier eine Übersicht der sechs Trends, die die Studie explizit herausstellt:

Marken suchen Kundenkontakt

Die Uhrenmarken interagieren eng mit Endkunden und setzen auf persönliche Erlebnisse in Einzelhandelsgeschäften, auf Uhrenmessen und Auktionen, um direkt an sie zu verkaufen. Online bleibt der erste Kontaktpunkt, offline werden aber Verbindungen und Beziehungen aufgebaut. Vor allem Marken im Mittelpreis- oder Luxussegment setzen mehr auf das persönliche Erlebnis als auf reinen E-Commerce.

Nachhaltigkeit wird priorisiert

Marken und Händler investieren mehr in Nachhaltigkeit. Aber nicht, weil Konsumenten das einfordern, sondern weil die Marken Nachhaltigkeit in ihrer Identität und DNA verankern möchten.

Uhrenindsutrie setzt auf Künstliche Intelligenz

Über die Hälfte (52%) der befragten Führungskräfte plant den Einsatz von generativer KI für die Erstellung von Inhalten für Publikationen und Berichte im kommenden Jahr, etwa ein Viertel möchte sie nur für Marketingaktivitäten einsetzen. Unter generativer KI versteht man Künstliche Intelligenz, die auf mehr oder weniger kreative Weise gänzlich Neues erschafft.

Indien wird ein bedeutender Zielmarkt

In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres verzeichnete Indien ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum von 18 Prozent, schreiben die Autoren. „Wir rechnen damit, dass Indien innerhalb eines Jahrzehnts zu den zehn wichtigsten Schweizer Exportmärkten gehören wird.“ Die Gründe für die vielversprechende Zukunft liegen bei den Konsumenten: Von den in der Studie befragten Personen in Indien trügen 94 Prozent mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Uhr – eine Quote, die nur von den Vereinigten Arabischen Emiraten übertroffen werde. In der aktuellen Statistik liegt Indien bei den Schweizer Uhrenexporten wertmäßig nur auf Platz 22, doch die Branche glaubt, dass sich dies ändern wird. Mit dem prognostizierten Sprung in die Top 10 geht auch ein erhöhter Exportumsatz einher: „Wir gehen davon aus, dass der Exportumsatz von Schweizer Uhren in Indien bis 2028 über CHF 400 Millionen erreichen wird“, schreiben die Analysten von Deloitte.

Pre-Owned-Uhren mit großem Potenzial

Von den Verbrauchern, die bereit sind, eine gebrauchte Uhr zu kaufen, wären 22 Prozent bereit, dafür zwischen 1.500 und CHF 15.000 Schweizer Franken auszugeben. Eine große Preisspanne, die aber das Potenzial von Pre-Owned verdeutlicht. Die Studie kommt hier zu dem Schluss, dass dieses Preissegment für ein weiteres Wachstums des Pre-Owned-Marktes überaus vorteilhaft ist.

Social Selling im Trend

Social Selling werde zu einem wichtigen neuen Vertriebs-Kanal für die Branche, so Deloitte, da es die Möglichkeit biete, personalisierte Empfehlungen und den sofortigen Kauf über Apps und verbundene mobile Zahlungsoptionen abzuwickeln, insbesondere für jüngere Verbraucher. Der in Asien bereits gut etablierte Social Commerce biete eine einzigartige Mischung aus Kauf, Gemeinschaft und Vertrauen und verwandle das reine Scrollen zum Shopping-Erlebnis.

Wachstum trotz bremsender Faktoren

Im Vergleich zu den Vorjahren, die noch unter den Nachwehen durch die Pandemie litten, nennen die Studienautoren nun vor allem die Inflation als wachstumsbremsende Ursache – sie führt zu Kaufkraftverlusten. Hinzu kommt eine starke Schweizer Währung, was die Uhren für externe Käufer teurer macht. Demgegenüber stünden weitestgehend gelöste Lieferkettenprobleme. Trotz der teils negativen Auswirkungen haben sich die Uhrenexporte in den ersten acht Monaten in diesem Kalenderjahr um 10,2 Prozent in Stückzahlen und um 9,2 Prozent im Wert gesteigert. Die Studie zeigt unter anderem den Vergleich von Quarzwerken gegenüber mechanischen Uhrwerken:

Die Prioritäten der Marken für die kommenden zwölf Monate

Gefragt nach dem Fokus für die Zukunft, war bei den Marken und Manufakturen vor allem die Lancierung neuer Produkte das Wichtigste, gefolgt von einer Omni-Channel-Strategie (Einführung oder Verbesserung, falls bereits vorhanden) sowie die Stärkung der E-Commerce- und digitalen Verkaufskanäle auf Rang drei.

Die Herausforderungen der Zukunft

Bei den befragten Führungskräfte wurden überdies auch die möglichen Risikofaktoren für das jeweilige Businessmodell abgefragt, wobei offenkundig wurde, dass Marken und Hersteller von Komponenten von sehr ähnlichen Gefahren für die eigene Geschäftstätigkeit bedroht sind:

Rosige Zukunft oder düstere Aussichten?

Waren die im vergangenen Jahr befragten Führungskräfte der Schweizer Uhrenindustrie noch vorsichtig, aber optimistisch mit ihren Prognosen zur Zukunft (57 Prozent gingen von einer positiven Entwicklung aus), so sind es im aktuellen Jahr gut acht Prozent weniger, nämlich nur noch 49 Prozent, die Optimismus bezüglich der Zukunftsaussichten hegen. Damit liegt die Schweizer Uhrenindustrie unter dem Wert für die gesamte Schweizer Industrie und auch zehn Prozent unter dem Optimismuslevel der Hauptexportmärkte.

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