| Uhren
Im August 2025 verzeichnete die Schweizer Uhrenindustrie einen massiven Rückgang der Exporte um 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auch die wichtigsten Märkte zeigen zweistellige Rückgänge.
Die Schweizer Uhrenexporte sind im August 2025 drastisch eingebrochen: Mit einem Minus von 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr trifft der Rückgang alle Material- und Preiskategorien, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH bekanntgab. Auch die sechs wichtigsten Absatzmärkte verzeichneten durchweg zweistellige Rückgänge.
Insgesamt wurden im August Armbanduhren im Wert von rund 1,57 Milliarden Schweizer Franken exportiert, das sind 312 Millionen Franken weniger als im Vorjahresmonat. Im bisherigen Jahresverlauf summieren sich die Exporte auf 17,0 Milliarden Franken, was einem kumulierten Rückgang von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Schwäche auf breiter Front
Alle Materialgruppen wurden stark getroffen: Ausfuhren von Uhren aus Edelmetall verloren 17,3 Prozent im Wertvolumen, Gold-Stahl-Modelle 14,8 Prozent und reine Stahlmodelle lagen 13,7 Prozent unter dem Vorjahresexportwert. Noch drastischer fiel der Rückgang bei Uhren aus sogenannten anderen Materialien mit einem Wertminus von 27,8 Prozent aus.
Auch mengenmäßig zeigt sich ein klares Minus: 195.000 weniger Armbanduhren wurden im Vergleich zu August 2024 exportiert.
Markenunabhängige Krise
Zu beachten ist, dass es sich um aggregierte Exportzahlen der gesamten Schweizer Uhrenbranche handelt. Sie lassen keine Rückschlüsse auf einzelne Marken oder Konzerne zu. Dennoch spiegelt sich darin ein allgemeiner Branchentrend wider, der aktuell von globaler Konsumzurückhaltung und einem schwierigeren Marktumfeld geprägt ist.
Rückgänge in allen Preissegmenten
Besonders deutlich zeigt sich der Abschwung in der Luxusklasse: Uhren mit einem Exportpreis von über 3.000 Schweizer Franken verzeichneten einen Rückgang von 17,4 Prozent. Aber auch günstigere Segmente litten: Uhren unter 200 Franken verloren 17,0 Prozent, Modelle zwischen 500 und 3.000 Franken wurden um 14,5 Prozent weniger in ihrer Stückzahl exportiert.
Hauptmärkte unter Druck
Die sechs wichtigsten Exportländer der Schweizer Uhrenindustrie (USA, Hongkong, China, Großbritannien, Japan und Singapur) erlebten durchweg zweistellige Rückgänge. Besonders drastisch fiel der Rückgang in China aus, wo das Exportvolumen um 35,6 Prozent einbrach. In den USA fiel der Rückgang mit 23,9 Prozent ebenfalls deutlich aus – laut Verband handelt es sich hier teils um einen „Rebalancing“-Effekt nach besonders starken Monaten im Frühjahr und Sommer.
Ausblick bleibt ungewiss
Ob sich dieser negative Trend in den kommenden Monaten fortsetzt, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die weltweiten Unsicherheiten von Konjunktursorgen bis hin zu geopolitischen Spannungen belasten das Konsumverhalten und setzen auch der Uhrenbranche zunehmend zu.