| Uhren
Kein Scherz: Rolex hat ein Unternehmen gegründet, das Atomuhren entwickeln soll. Damit soll eine Sekunde in 750 Billarden Einheiten unterteilt werden können.
Nach schweizerischen Medienberichten wurde im Mai die Firma „Rolex Quantum“ gegründet, der Rolex-CEO Jean-Frédéric Dufour vorsteht und die sich zur Aufgabe gemacht hat, wirklich genaue Uhren herzustellen, Quarzuhren eingeschlossen. Spezialität des in Neuchatel gegründeten Unternehmens sollen demnach optische Atomuhren sein. Sie sind wesentlich genauer als bisherige Atomuhren. Die Sekunde wird in bis zu 750 Billarden Einheiten unterteilt. In Zahlen: 750.000.000.000.000.000. Da wird selbst Chronographen-Spezialist TAG Heuer schwach.
Rolex Quantum will einen Quantensprung hinlegen für noch genauere und noch stabilere Zeitgebung. Nicht für Zeitmesser fürs Handgelenk, sondern für hoch spezialisierte, industrielle Anwendungen, beispielsweise zur Verbesserung von Satellitennavigation (GPS), Telekommunikation und der weltweiten Zeitkoordination. Der Uhrenhersteller kooperiert schon seit Längerem mit dem Schweizerischen Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik (CSEM), das berühmt ist für seine Expertise in Quantenphysik und Nanotechnologie. In unmittelbarer Nähe des Neuenburger Observatoriums soll sich auch das als Aktiengesellschaft gegründete Unternehmen niedergelassen haben.
Warum ausgerechnet Rolex das macht? In der Schweizer „Handelszeitung“ wird mit dem Formel 1-Engagement von Ferrari verglichen. Vielleicht würden eines Tages mal exklusiv für die Formel 1 entwickelte Bremssysteme in Serien-Straßenwagen eingebaut werden. In erster Linie aber diene ein solch kostspieliges Engagement eher dem Imagetranfer. Rolex gehe es mit diesem Schritt nicht um Luxusuhren, sondern um die Zeitmesstechnik als solche. So gesehen bleibt Rolex damit die Krone der U(h)rschöpfung und baut nach einer kurzen Episode der japanischen Quarztechnik dann doch wieder die genauesten Uhren der Welt.