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Große Nachfrage nach kleinen Steinen

Vor Corona glaubten manche Experten, dass der Markt für kleine Steine in Zukunft zunehmend von billigen Synthesen beherrscht werde und nur noch bei den großen Steinen die Konsumenten dem Echten, Werthaltigen den Vorzug geben würden. Nun kommt es anders als erwartet: Vor allem kleine Diamanten erfreuen sich großer Beliebtheit und die Preise steigen stärker als die für große Exemplare.

„Es gibt einen Kaufrausch bei günstigen und winzigen Diamanten“, schrieb Bloomberg kürzlich. Der gesamte Diamantenmarkt laufe gerade heiß. Aber, warum sind gerade kleine Steine das große Ding? Ein Grund dürfte die Schließung der Argyle-Mine sowie Produktionskürzungen in anderen Minen weltweit aufgrund der Pandemie sein. Das Wiederhochfahren dauert. Eine weitere Erklärung ist, dass der rasante Preisverfall für Synthesen aufgrund der allgemein anziehenden Nachfrage gestoppt wurde. „Das ist das erste Mal, dass ich eine Preisstabilisierung in irgendeiner Kategorie von im Labor gezüchteten Waren sehe“, meint auch Analyst Paul Zimnisky. Die Labore konzentrieren sich außerdem zunehmend auf große Synthesen, die mehr Profit versprechen. Dementsprechend spülen sie weniger kleine Ware auf den Markt. Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass die meisten kleinen Synthesen in China produziert werden. Die Störung der Lieferketten infolge der Corona-Krise macht sich auch hier bemerkbar. Zumal der Preisverfall zuvor für einige Hersteller die Produktion unrentabel machte und die Firmen sich für immer vom Markt verabschiedet haben. Ein politischer Aspekt kommt dazu: Chinesische Synthesen können in den westlichen Industrieländern nicht guten Gewissens als konfliktfreie Ware angeboten werden – ein vermeintliches Kaufargument für Synthesen fehlt damit. Und last but not least kostet die Prüfung von Meleé Geld. Da viele Partien zuvor gemischt wurden, erhöht die strenge Kontrolle entlang der Wertschöpfungskette nun die Kosten für die kleinen Steine.

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