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Baselworld unter Druck

Baselworld

Immer mehr Aussteller wollen ihr Geld komplett zurück und sind mit dem Angebot der Baselworld, nur einen Teil erstattet zu bekommen, nicht einverstanden. Nun hat das Komitee der Schweizer Aussteller einen Brief an die MCH Group geschickt. 

Die Schweizer Aussteller drohen der Messeleitung unverhohlen mit dem Ende der Veranstaltung, falls sie nicht einlenke. Eine E-Mail am 1. April, welches die Baselworld an alle Aussteller verschickt hatte, war der Auslöser für das Schreiben. Hier wurden die Kunden über die finanziellen Folgen der Verschiebung der Baselworld in den Januar 2021 informiert. Darin heißt es unter anderem: „In Absprache mit unserem Verwaltungsrat haben wir beschlossen, Ihnen trotz unserer kumulierten Kosten von 18,36 Millionen Franken und entgegen den vertraglichen Vereinbarungen“ zwei Optionen vorzuschlagen. In einer Variante bekommen die Aussteller 85 Prozent der Gelder, die für die Baselworld 2020 bereits bezahlt wurden, aufs nächste Jahr gut geschrieben. Die restlichen 15 Prozent sollen die bereits entstandenen Kosten decken. Wer dies nicht will, dem bietet die Messe eine Auszahlung von 30 Prozent der gezahlten Standgebühren an. Dann würden aber lediglich 40 Prozent auf 2021 übertragen. Es gingen dem Kunden so 30 Prozent der vorgeleisteten Summe verloren. Wer den neuen Termin nicht wahrnehmen kann oder will, verzichtet auf 70 Prozent seiner bereits bezahlten Gelder. Bis Ende April möge man sich entscheiden. 

Hierauf reagierte der Präsident des Schweizer Aussteller Komitees, Hubert du Plessix, der zugleich Finanzvorstand bei Rolex ist, mit einem Brief: „Die Rücksichtslosigkeit erinnert leider an eine Zeit, die wir für beendet hielten.“ Auch herrsche völliges Unverständnis bei denjenigen Ausstellern, die im Februar dieses Jahres gemahnt wurden, um den Restbetrag für die Ausgabe 2020 zu bezahlen. Diejenigen, die es getan haben, hätten das Gefühl, dass sie reingelegt wurden. „Das Komitee der Schweizer Aussteller fordert Sie dazu auf, die vollständige Rückerstattung der für die Ausgabe 2020 geleisteten Vorauszahlungen vorzuschlagen“, heißt es in dem Schreiben. Ansonsten könnte es zu einer Situation kommen, welche das Ende der Baselworld bedeuten würde. Nur eine vollständige Rückzahlung könnte die Aussteller dazu ermutigen, an einer nächsten Baselworld teilzunehmen. Hinzu kommt, dass die MCH Group zu 49 Prozent der öffentlichen Hand gehöre. Da hätte man mehr erwartet, als auf Vertragsbedingungen, die tatsächlich keine Gutschrift oder Rückzahlung bei Absage der Messe vorsehen, zu pochen. Schließlich seien Bund und Kantone daran interessiert, dass Wirtschaftsgefüge trotz der Corona-Krise zu erhalten. Ulrich Vischer, Präsident des Verwaltungsrates der MCH Group, hatte zudem am 26. März noch öffentlich erklärt, die MCH Group verfüge über „reichlich Liquidität“. Die Front gegen das Angebot wächst, zumal einige Aussteller aus dem Schmuck- und Edelsteinsegment mit dem neuen Termin hadern. Auch Eurotempus, die Dachorganisation der Uhrenverbände aus Frankreich, Italien und Deutschland, sowie der Ständige Ausschuss der europäischen Uhrenindustrie, dessen Vorsitz dieses Jahr der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH führt, schloss sich der Forderung nach vollständiger Rückzahlung an. Bislang hat die Messegesellschaft noch nicht auf die Forderungen reagiert.

 

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