Schweizer Uhrenexporte
US-Markt schwächelt – China und UAE legen zu
Dunkle Wolken ziehen auf: Rückgang im US-Markt bei den Schweizer Uhrenexporten
Bild: shutterstock
Die Schweizer Uhrenindustrie verzeichnete im Oktober 2025 erneut einen Rückgang: Die Gesamtexporte sanken um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und beliefen sich auf 2,2 Milliarden Schweizer Franken. Kumuliert ergibt sich für das laufende Jahr bislang ein Rückgang von 1,6 Prozent auf 21,2 Milliarden Franken.
US-Markt bricht ein
Ein Hauptgrund: der weiterhin drastische Einbruch im US-Markt, wo die Exporte um 46,8 Prozent fielen (Vergleichswert: Vorjahresmonat). Damit schrumpfte der Anteil der USA an den Gesamtausfuhren auf nur noch zehn Prozent. Ganz anders die Entwicklung in China, wo die Ausfuhren um 12,6 Prozent stiegen, bereits der zweite Monat mit positiver Tendenz. Auch Singapur (+6,6 Prozent) und Hongkong (+2,4 Prozent) zeigten sich wachstumsstark. Die Vereinigten Arabischen Emirate überraschten mit einem Plus von 39,8 Prozent, während Frankreich (+10,8 Prozent), Deutschland (+3,9 Prozent) und Italien solide Zuwächse meldeten.
Umsätze sinken, Stückzahl steigt leicht
Trotz rückläufiger Umsätze wuchs die Stückzahl der exportierten Armbanduhren leicht um 0,8 Prozent auf 1,4 Millionen Einheiten. Besonders gefragt waren Stahlmodelle (+9,8 Prozent) und Bicolor-Uhren aus Gold und Stahl (+17,1 Prozent). Interessant: Der wertmäßige Rückgang bei diesen Segmenten war deutlich höher, ein Indiz für eine Verschiebung zu günstigeren Modellen. Am stärksten litten Uhren aus dem Segment „Andere Materialien“ (also weder Stahl-, noch Gold- oder Edelmetall-Modelle) mit einem Mengenrückgang von 23,6 Prozent, während deren Wert überraschend um 7,6 Prozent stieg.
Hochpreisiges erlebt Rückgang
Ein Blick auf die Preisstruktur zeigt: Besonders die günstigen Modelle unter 200 Franken (+8,3 Prozent) und die Mittelklasse zwischen 500 und 3.000 Franken (+9,4 Prozent) legten zu. Der Premiumbereich über 3.000 Franken verzeichnete hingegen einen deutlichen Einbruch.
Der Oktober 2025 bestätigt damit einen Trend, der sich bereits über das Jahr abzeichnet: Die Nachfrage in klassischen Kernmärkten wie den USA und Japan schwächelt, während Asien und aufstrebende Märkte für Impulse sorgen, allerdings oft im Einstiegs- und Mittelpreissegment. Für viele Marken bedeutet das: strategisches Umdenken und gezieltere Produktpositionierung.
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