Rückblick | Zölle
Das Zoll-Desaster
Am 2. April erklärte US-Präsident Donald Trump den „Liberation Day“ und zettelte einen Handelskrieg gegen den Rest der Welt an. Es folgte die Ankündigung teils absurder Einfuhrzölle ohne jegliche Grundlage. Durch Handelsdeals konnten sich die Länder dann mit der Trump-Administration auf gemäßigtere Tarife einigen. So lautete der am 1. August in Kraft getretene Deal mit der EU auf Zölle von 15 Prozent auf alles, gekoppelt an immense Investitionsverpflichtungen und Abnahmegarantien für amerikanisches Gas und Öl.
Immerhin konnte Antwerpens Diamantindustrie Zölle von null Prozent ab Anfang September durchsetzen, zu abhängig war der US-Markt von den Importen der veredelten Steine. Für die Schweiz kam es zunächst ab Anfang August mit Zöllen von 39 Prozent auf alles ganz dicke. Angesichts der Zolldrohungen wurden die Exporte bereits im Frühjahr vorgezogen und die Lager der US-Händler aufgefüllt, im Herbst folgte der Einbruch. Nun konnten Mitte November eine Delegation unter Leitung von Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour und Richemont-Präsident Johann Rupert die Zölle auf das EU-Maß von 15 Prozent drücken.