Wirtschaft

Alle News

| Wirtschaft

Wir brauchen einen Plan! Jetzt!

Kommentar

Über Facebook geistert ein „Seuchen“-Post herum, der ein verhungerndes Kind in Afrika zeigt. Mit der Bemerkung: „Alle 10 Sekunden stirbt ein Kind an Hunger.“ Tatsächlich sterben jedes Jahr neun Millionen Menschen an Hunger. Dem gegenüber wirken die 42.000 Corona-Toten, die wir – Stand heute – weltweit zu bedauern haben, fast irrelevant.  

Vielleicht heißt das, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, aber der Punkt ist: Während es der Seuche Hunger gelingt, sich nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit in den westlichen Medien zu verbreiten, wird das Corona-Phänomen zum social-medialen Super-GAU aufgebläht, als fräßen sich Pest und Cholera gleichzeitig ungebremst ihren Weg durch die Welt. Und wo liest man eigentlich mal was über Corona-Prävention in den ärmsten Gebieten? Social Distancing in den Slums? Anscheinend nicht unser Business. 

Um das klarzustellen: Hier soll keiner Verharmlosung des Virus’ das Wort geredet werden, und viele der getroffenen Maßnahmen sind notwendig. Aber: Man darf die Welt auch nicht von Ärzten regieren lassen. Es gibt das schöne Bonmot: Polizisten sehen überall Räuber und Ärzte überall Kranke. Wer zum Arzt geht, wird krankgeschrieben. Das kennt vermutlich jeder Selbstständige: dass er seinen Arzt bitten muss, ihn nicht krankzuschreiben, sondern ein Antibiotikum zu verordnen, um weiterarbeiten zu können. Neben den Virologen sollten endlich auch wieder die Wirtschaftswissenschaftler gehört werden. Clemens Fuest vom Ifo-Institut hat vorgerechnet, wie viel Geld, wie viel Wirtschaftsleistung, wie viel Arbeitslose der Shutdown jeden Monat kostet. Die Zahlen lassen einen schwindelig werden. 

Wir alle sind betroffen. Sie als Juweliere, Sie als Produzenten, wir als Medien. Viele von uns sind bei einem zu langen Shutdown in der Existenz bedroht. Die staatlich versprochenen Hilfsmittel fließen lange nicht so selbstverständlich, wie von der Politik versprochen. Wir tragen die Maßnahmen mit oder müssen Sie mittragen. Aber wir brauchen eine Perspektive. Wie sieht es nach dem 19. April aus? In welchen Schritten wird was gelockert? Wann kann die Produktion wieder starten? Das braucht auch Vorlauf. Wann sollen die Risikogruppen denn isoliert werden, wenn nicht jetzt? Aktuell erleben wir starke Männer im Wahlkampf, von denen jeder der Härteste sein will, und Mutti dolorosa, die sich direkt ins Geschichtsbuch schreibt. Aber wir sehen kein konkretes Anlaufszenario. Oder fängt man am 18. April an, sich Gedanken über die Zeit nach dem 19. zu machen? 

Wir brauchen einen Plan! Jetzt! Zur Rückkehr ins Leben. Zur Erweckung von Hoffnung und Leidenschaft. Unter Berücksichtigung des Schutzes der Risikozielgruppen, aber auch unter Berücksichtigung des Schutzes der Wirtschaft, die unser aller Leben sichert.

 

Anzeige
Anzeige

Zurück

| Wirtschaft

Handelsimmobilien

Licht und Schatten, so beschreibt Michael Gerling, Geschäftsführer des EHI, die Situation des Handels bei ...

Mehr

| Wirtschaft

ifo Geschäftsklimaindex

Die Stimmung unter den Unternehmen in Deutschland hat sich verbessert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im ...

Mehr

| Wirtschaft

Omega

Omega hat ein Prüfunternehmen gegründet, das den Titel Chronometer verleihen kann. An zwei Standorten sol ...

Mehr