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Was sagt die Branche?

Lockdown Nr. 2

Mit einschneidenden Maßnahmen reagiert die Politik auf die Entwicklungen in der Corona-Krise. Wir haben Hersteller, Juweliere und Verbandsvertreter gefragt, wie sie die Situation und die Folgen einschätzen.

 

"Der Lockdown ist für alle Menschen eine sehr schwierige Zeit. Die Ungewissheit der aktuellen Situation weckt viele Ängste. Auch die gute Stimmung in der Branche ist seit circa zwei Wochen gekippt, aber bisher gibt es kaum Stornierungen. Da der Einzelhandel weiter geöffnet hat, kann man nur hoffen, dass das Geschäft für alle irgendwie weitergeht."

Johannes Weege, Manu Schmuckwerkstatt

 

"Der Lockdown ist für viele Unternehmen eine Katastrophe. Ich selbst versuche, ihn als Chance zu sehen – um viele Kunden individuell anzusprechen und Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich selbst oder andere für die Herausforderungen dieses Jahres zu belohnen."

Georg Leicht, Juweliere Leicht

 

"Schon etwa eine Woche vor dem Beschluss des Lockdowns war es bei uns spürbar ruhiger. Wir hoffen, dass sich die Lage entspannt, sobald der erste Schock überwunden ist."

Michelle Althöfer, Karl Faller

 

„Im Grundsatz halten wir die angekündigten Maßnahmen für erforderlich, um den weiteren Anstieg der Neuinfektionen zu bremsen. Unabdingbar ist hierbei jedoch, dass die nun zugesagten Hilfen für besonders hart betroffene Bereiche schnell, unbürokratisch und wirksam fließen. Dabei sollte die Politik auch nicht vergessen, dass Maßnahmen wie die Schließung der Gastronomie Dominoeffekte auslösen. Sie bedeutet weniger Menschen in den Innenstädten, weniger Kunden bei den Einzelhändlern und somit auch weniger Absatz bei den produzierenden Unternehmen. Das gilt auch für unsere Schmuck- und Uhrenbranche.“

Dr. Guido Grohmann, Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e.V.

 

„Den ersten Lockdown haben wir dank innovativer Möglichkeiten und Flexibilität in der Planung sehr gut überstanden. Wir werden getragen von unserem loyalen Stammkunden, die wir schon immer sehr nah und persönlich an unser Unternehmen gebunden haben. Allerdings sind wir uns sicher, dass die großzügige Kaufkraft unserer Kunden sich in dem Maße nicht wiederholen wird. Wir vertrauen darauf, dass unsere erarbeiteten Konzepte greifen und setzen weiter auf unsere starke Innovationskraft, um ein starkes Weihnachtsgeschäft zu haben."

Kai Pierre Thiess, Juwelier Hilscher

 

 

"Auch wenn der Einzelhandel angeblich mit einem blauen Auge davon gekommen ist, so macht der Lockdown doch allen Sorge. Die Angst ist berechtigt, dass durch das Herunterfahren des öffentlichen Lebens weniger Menschen in die Innenstädte strömen. Folglich bleibt die Laufkundschaft aus. Chancen bieten für die Juweliere Online-Shops und ausgeklügelte Konzepte, um Stammkunden noch mehr zu binden. Die Krise kann keiner im Alleingang meistern, wir meistern dies nur gemeinsam. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen und in dieser Zeit auch andere Maßstäbe ansetzen."

Birgit Becker, Richard Hans Becker

 

"Wir setzen voll auf Digitalisierung und die Weiterentwicklung der Kollegen zu New Work, um bei solchen Krisen generell besser aufgestellt zu sein. Außerdem halten wir an allen Maßnahmen fest, um im Wiederholungsfall schnell reagieren und von den gemachten Erfahrungen profitieren zu können."

Chris Jentner, C. Jentner

 

"Die steigenden Infektionszahlen und nun die neuen Maßnahmen führen zu einer deutlichen Veränderung im Konsumentenverhalten. Die Entscheidung, den Handel offen zu lassen, war richtig. Aber wenn man gleichzeitig dazu aufruft, nicht mehr das Haus zu verlassen, wirkt das in Kombination mit den anderen Maßnahmen zumindest für die Frequenz wie ein Quasi-Lockdown. Chancen liegen derzeit in der gezielten und persönlichen Kundenansprache. In einer Zeit, in der es keine Unterhaltungsveranstaltungen und Genussmomente gibt, kann der sichere Einkauf beim Juwelier als Event gefeiert werden. Die Branche muss sich hier als Alternative empfehlen und werben, was das Zeug hält"

Joachim Dünkelmann, Bundesverband der Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte e.V

 

"Was den internationalen Handel anbelangt, befindet sich die Branche ja schon länger in einem umfassenden Lockdown, sodass die neuerlichen Verschärfungen keine große Rolle spielen dürften - viel schlechter kann es ohnehin nicht mehr kommen. Die neuen Teil-Lockdown-Regeln betreffen im Übrigen – auf Deutschland bezogen – überwiegend nicht unbedingt branchenrelevante Bereiche. Abzuwarten bleibt, wie sich die Verschärfungen auf das ohnehin zurückhaltende Kaufverhalten des Endkunden auswirken."

Jörg Lindemann, Bundesverband der Edelstein- und Diamantindustrie

 

"Die Schweizer Regierung hat weitere Massnahmen beschlossen, einen Lockdown will sie jedoch im Hinblick auf die wirtschaftlich gravierenden Auswirkung vorläufig nicht verfügen. Angesichts der angespannten Lage hat sich das Kaufverhalten bei nichtessenziellen Gütern nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit jedoch deutlich abgekühlt. Diese Situation trifft die exportabhängige Schweizer Uhrenindustrie besonders stark. Prognosen sind zur Zeit noch nicht möglich."

Pierre Nobs, Bólido Watch, Schweiz

 

 

„Durch den bevorstehenden Lockdown light steht die Branche vor einer weiteren beispiellosen Herausforderung im so wichtigen Jahresendgeschäft. Die abnehmende Kundenfrequenz aufgrund verunsicherter Konsumenten und die daraus resultierenden Umsatzeinbußen für den stationären Handel werden hier eine zentrale Rolle über das Ergebnis im Jahresendgeschäft spielen. Wir stehen unseren Partnern mit verschiedenen Möglichkeiten zur Unterstützung zur Seite. Seien es spezielle Offerten, regelmäßige Online Seminare, oder Know How Vermittlung beim immer wichtiger werdenden Thema Onlineauftritt-/ und Vermarktung.“

Simon Schön, Key Account Manager Garmin Deutschland

 

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