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US-Zollstreit mit Indien

Gem & Jewellery Export Promotion Council

Die US-Administration nimmt vorerst Abstand vor Zöllen auf indischen Schmuck. Die Proteste des Gem & Jewellery Export Promotion Council (GJEPC), das Spitzengremium des Edelstein- und Schmuckhandels in Indien, scheint gefruchtet zu haben.

Das Office of the United States Trade Representative (USTR) hat den angedachten Zollsatz von 25 % auf indischen Schmuck um sechs Monate verschoben, um den Ländern Zeit zu geben, sich zu einigen. Die USTR hatte als Reaktion auf digitale Dienstleistungssteuern, die Indien US-Ecommerce-Händlern auferlegt, die von der Agentur als "unfair und diskriminierend" angesehen werden, 25 % Zölle auf eine breite Palette von Schmuckwaren vorgeschlagen. Die USTR hatte gewarnt, dass die Zölle bald in Kraft treten könnten. Die Zölle hätten den von der Pandemie eh schon gebeutelten indischen Schmucksektor stark beansprucht: Von den 40 indischen Artikeln, die die USTR Zöllen unterwerfen wollte, bezogen sich 17 auf Schmuck, darunter Gold- und Silberartikel. Der Schritt kam nicht ganz unerwartet, da Doug Palmer von Politico bereits im Mai ankündigte, dass alle geplanten Zölle wahrscheinlich für sechs Monate ausgesetzt werden würden. Aber die Bedrohung ist noch nicht vorüber. Die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai warnt in einer Erklärung, dass die Einführung von Zöllen eine „Option“ bleibt, wenn die kommenden Monate der Gespräche keine Früchte tragen. „Die Vereinigten Staaten konzentrieren sich darauf, eine multilaterale Lösung für eine Reihe von Schlüsselfragen im Zusammenhang mit der internationalen Besteuerung zu finden, einschließlich unserer Bedenken hinsichtlich der Steuern auf digitale Dienstleistungen“, sagte sie. „Die heutigen Maßnahmen geben diesen Verhandlungen Zeit, um weitere Fortschritte zu erzielen." Die bloße Drohung der Vereinigten Staaten, eine Schmucksteuer von 25 % aufzuerlegen, löste in Indien erhebliche Besorgnis aus. Sprecher des Spitzengremiums des Landes, das Gem and Jewellery Export Promotion Council (GJEPC), machten  es zum Thema einer öffentlichen Anhörung am 10.  Mai. Die Industrievertreter stellte fest, dass die Vereinigten Staaten der wichtigste Markt für Indiens Edelstein- und Schmuckprodukte sind und 25,6% der Ausfuhren in diesem Segment ausmachen. „Die Einführung des vorgeschlagenen Einfuhrzolls von 25 % auf 17 indische Schmuckstücke hätte diesen arbeitsintensiven Sektor mit dem Verlust von Arbeitsplätzen und Lebensgrundlagen und einer Verlagerung von Geschäften in Länder wie China und Mexiko immens beeinflusst“, sagte GJEPC-Präsident Colin Shah in eine Erklärung. „Amerikanische Schmuckunternehmen verlassen sich auch auf indische Unternehmen, um ihr Geschäft zu finanzieren, indem sie lange Kredit- und Memofazilitäten gewähren, was schwerwiegende Auswirkungen haben würde. Indische Unternehmen haben schätzungsweise 500 Büros in den USA errichtet, die den Einheimischen Tausende von hochbezahlten Angestelltenjobs bieten; die Auferlegung von Straf- Zöllen könnte sich auf alle diese Arbeitsplätze auswirken, das Indo-U.S. Schmuckgeschäft würde unrentabel werden.“

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