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Steht ein harter Winter für die Weltwirtschaft bevor?

Kondratjew-Zyklus

Der Kondratjew-Zyklus ist ein 50 bis 60 Jahre dauernder Wirtschaftszyklus analog zu den Jahreszeiten, der mit dem Winter in einer Deflation endet. Heraeus befürchtet, dass diese Phase nun  erreicht sei. Das würde den Goldpreis weiter beflügeln.

Der Zyklus ist nach dem Ökonom Nikolai Kondratjew benannt, der diese Theorie in den 1920er-Jahren entwickelte. Kondratjew beschrieb drei aufeinander folgende Phasen des Zyklus: Wachstum, Stagnation und Rezession. Heute wird der Zyklus üblicherweise in vier Perioden, die nach den Jahreszeiten benannt sind, unterteilt. Die Winterperiode ist charakterisiert durch fallende Aktienkurse, Deflation und wirtschaftliche Depression. Als letzter Winter in Europa und den USA kann die Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre betrachtet werden – auf eine Rally an den Aktienmärkten mit Höchstständen und eine ausufernde Kreditvergabe folgten ein Einbruch der Aktienmärkte und eine tiefe Wirtschaftskrise. Der „Frühling“ ist gekennzeichnet durch steigende Aktienkurse, eine moderate Inflation und starkes Wirtschaftswachstum – das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit. Der Zenit des Wirtschaftswachstums, steigende Inflationsraten und Zinsen sowie steigende Rohstoff- und Goldpreise charakterisieren den „Sommer“ – von den späten 1960er- bis in die frühen 1980er-Jahre. Im „Herbst“ verzeichnen die Aktienkurse dramatische Anstiege, es herrscht eine Disinflation und das Wirtschaftswachstum flacht ab – dies entspräche der Entwicklung der 1980er-Jahre bis 2020. Über die vergangenen Jahrzehnte haben sowohl die Inflation als auch das BIP-Wachstum nachgelassen. Der DAX und die US-Aktienmärkte verzeichneten 2020 neue Allzeithochs; die Bewertungen am US-Aktienmarkt entsprechen denjenigen von 1929. Im „Winter“ stellen Gold und Barbestände die sichersten Anlageklassen dar. Aktien, Anleihen und Immobilien sollten gemieden werden, da für die überbewerteten Vermögenspreise ein Deflationierungsprozess einsetzt. Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie haben zu einem riesigen wirtschaftlichen Abschwung geführt – gleichzeitig griffen bereits überschuldete Staaten zu massiven expansiven Maßnahmen. Auch die Unternehmensverschuldung ist auf ein Rekordniveau angestiegen. Dennoch liegen die Kreditzinsen auf einem historischen Tiefpunkt. Gemeinhin wird angenommen, dass Staaten durch Inflation ihre ewig steigenden Schulden entwerten können. Eine Deflation ist jedoch ein realistisches Szenario. Wenn die Rezession zu Zahlungsausfällen von Unternehmen und Staaten führt, was eine Deflation nach sich zieht, dürfte der Goldpreis real andere Anlageklassen überflügeln. www.heraeus.com

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