Wirtschaft

Alle News
Foto: Sorbis/Shutterstock

| Wirtschaft

Droht der perfekte Sturm?

Schweizer Uhrenindustrie

Die Schweizer Handelszeitung titelte jüngst: „Schweizer Uhrenbranche: Der große Knall folgt erst noch.“ Sie begründet ihre Einschätzung mit dem Coronavirus und den daraus resultierenden Einbrüchen bei den Verkäufen über Duty Free-Geschäfte.

Bereits jetzt musste der Schweizer Juwelier Bucherer für seine Geschäfte in Luzern und Interlaken Kurzarbeit anmelden, da die Touristen aus Asien ausblieben. Auch in den Duty Free-Geschäften an den Flughäfen herrscht gähnende Leere, immer mehr Airlines streichen mangels Nachfrage Flugverbindungen. Es fehlen den Schweizer Uhrenherstellern schlicht die Kunden. Bereits im Vorjahr waren die Ausfuhren nach Hongkong um 22 Prozent aufgrund der politischen Unruhen eingebrochen. Nun scheint der Rest der Welt aufgrund des Coronavirus zu folgen. Bereits jetzt verkaufen sich in China, in Singapur und Macau deutlich weniger Zeitmesser. Vor allem jene Kanäle, die im Vorjahr noch gut funktionierten, wie die Duty-Free-Shops, dürften laut Handelszeitung zum großen Bremsklotz entwickeln. Weltweit seien im Vorjahr noch Schweizer Uhren im Wert von sechs Milliarden Dollar an Flughäfen und auf Kreuzfahrtschiffen verkauft worden. Diese Umsätze könnten aufgrund der Viruskrise um zwei Milliarden Dollar oder mehr einbrechen. Aber auch die bislang stabilen europäischen Absatzmärkte drohen aufgrund der Epidemie einzubrechen. Denn neben den ausbleibenden Touristen ist auch die Konsumstimmung im Eimer. Swatch-Chef Nick Hayek sieht aber keinen Grund für eine Weltuntergangsstimmung, wie er dem Schweizer Tagesanzeiger im Interview sagte. â€žWenn ich die Zeitungen aufschlage, dann scheinen wir umzingelt zu sein von lauter Krisen und Gefahren: Klima, Coronavirus, starker Schweizer Franken, China, isolationistisches Amerika, Flüchtlinge, EU und natürlich die Smartwatches. Aber ehrlich, wo lese ich etwas über die Chancen, die all diese Dinge mit sich bringen? Ich sehe keine Krise für die Schweizer Uhrenindustrie. Im Gegenteil sogar.“ Hayek gibt sich optimistisch - trotz der temporären Geschäftsschließungen in China und Hongkong und den Einbrüchen bei den Verkäufen. „Wir sind eine grundsolide Gruppe ohne Schulden und nicht infiziert vom Virus der Kurzfristigkeit der Börse. Trotz aller Weltuntergangspropheten wird sich auch diese Situation wieder verbessern“, meint der Unternehmer. Der Brennpunkt der GZ-Märzausgabe befasst sich mit den Folgen des Coronavirus für die Luxusgüterindustrie.

 

Anzeige
Anzeige

Zurück

| Wirtschaft

LVMH

Im Top-Management des französischen Luxusriesen LVMH gibt es Veränderungen: Nach mehr als 23 Jahren verlà ...

Mehr

| Wirtschaft

Frankreich

Die Uhren- und Schmuckbranche Frankreichs erreichte im Jahr 2023 neue Höhen, berichtet der Industrieverban ...

Mehr

| Wirtschaft

Silberpreis

Mit einem Plus von fast acht Prozent in den vergangenen vier Wochen ließ Silber seinen „großen Bruder†...

Mehr