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Die russische Zentralbank hat ihre Goldkäufe bis auf weiteres ausgesetzt. Im vergangenen Jahr entfielen 15% der Gesamtnachfrage nach Gold auf die Nachfrage der Zentralbanken, wobei Russland in den letzten Jahren eines der Länder mit den höchsten Käufen war, wie von Heraeus zu erfahren war.
Russland stockte seine Goldreserven im Jahr 2019 um 158,1 Tonnen auf – dies entsprach zwar einem Rückgang um 42% gegenüber dem Vorjahr, stellte jedoch 24% der weltweiten Nachfrage der Zentralbanken dar. Nach Angaben des World Gold Council beläuft sich der Goldanteil an den russischen Devisenreserven derzeit auf 20% bzw. 2.290,2 Tonnen. Russland ist der drittgrößte Goldproduzent weltweit und die russischen Goldproduzenten erhalten durch das Aussetzen der Zentralbankkäufe die Möglichkeit von der aktuell hohen Nachfrage zu profitieren. Da die russische Zentralbank unklar ließ, wie lange sie ihre Ankäufe aussetzt, ist der Einfluss auf die Goldnachfrage in diesem Jahr unklar. Andere Staaten werden jedoch ihre Goldreserven aufstocken und somit ihr US-Dollar-Exposure reduzieren. Die monatlichen Nettokäufe sind seit August rückläufig, womit voraussichtlich auch die Gesamtnachfrage der Zentralbanken in diesem Jahr geringer ausfallen dürfte als 2019. Derzeit sind Minen und Raffinerien weltweit vielerorts von Schließungen betroffen, während die physische Nachfrage weiterhin hoch ist – dies führte zu einer Verknappung, sodass sich der Goldpreis vergangene Woche oberhalb von 1.600 $/oz halten konnte. www.heraeus.com