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Putin setzt auf Gold
Russland
Seit einiger Zeit erhöht Wladimir Putin ganz erheblich die Goldreserven Russlands. Er will die Dollarabhängigkeit bei Moskaus Handelsgeschäften reduzieren.
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China kommt ihm dabei zupass. Der dadurch steigende Goldpreis liefert ihm Milliardengewinne. Die russische Zentralbank hat zuletzt vier bis fünf Tonnen Gold erworben – jede Woche. Russlands Goldreserven betragen inzwischen mehr als 2.000 Tonnen. Alleine im Juni belief sich der Zukauf Moskaus auf 18,66 Tonnen. Seit Jahresbeginn hat sich der Goldbesitz um 100 Tonnen erhöht. Die russischen Reserven legten damit um etwa 20 Milliarden US-Dollar zu. Analysten beziffern den Wert des Edelmetalls in den russischen Zentralbank-Tresoren auf inzwischen mehr als 100 Milliarden US-Dollar. Insgesamt stiegen laut dem World Gold Council WGC die Goldreserven der Zentralbanken innerhalb eines Jahres weltweit um 651 Tonnen. Das ist der höchste Zuwachs seit 1971, als die USA den Goldstandard aufgab. Russische Importe und Exporte werden mit immer mehr Staaten auf Landeswährungen umgestellt. Der Grund: Der Dollar wird als politische Waffe gegen Russland eingesetzt. Inzwischen folgen auch die Chinesen dem Vorbild Moskaus. Selbst die Türkei, Polen, Ungarn und Kasachstan kurbeln ihre Goldkäufe an.