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PGM-Engpass befürchtet

Platin

Die Eindämmungsmaßnahmen in Südafrika sind eine Bedrohung für die Verfügbarkeit der Platingruppenmetalle (PGM), befürchtet Heraeus. 

Südafrika hat eine Ausgangssperre von 21 Tagen verhängt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Die Untertageminen werden für drei Woche zur Wartung und Instandhaltung geschlossen – angesichts des aktuell niedrigen Platinpreises besteht die Möglichkeit, dass einige kleinere Minen sogar für längere Zeit geschlossen werden. Schmelzöfen und Raffinerien dürfen den Betrieb in einem niedrigeren Umfang aufrechterhalten, wodurch die Verarbeitung bestehender Erzbestände fortgesetzt werden kann. Die Fabriken sind sehr ertragsstark und leisten einen großen Beitrag zur südafrikanischen Volkswirtschaft. Auch Anglo American Platinum darf die Mogalakwena Mine (Tagebau) und die stark automatisierte Mototolo-Mine in geringerem Umfang weiter betreiben. Es besteht das Risiko, dass die Maßnahmen neue Projekte und die Erweiterung bestehender Minen verzögern. Auf Südafrika entfallen 70% des weltweiten Platinangebots, 35% des Palladiumangebots, 81% des Rhodiumangebots, 80% des Iridiumangebots und 90% des Rutheniumangebots. Der angespannte Palladiummarkt ist auf Grund seiner geographisch diversifizierten Angebotsbasis weniger stark von der Stilllegung des wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens betroffen. Dennoch stieg der Preis um 20% bzw. 420 $/oz an, nachdem bekannt wurde, dass Südafrika Ausgangssperren verhängt. Die Minen an anderen wichtigen Standorten wie Russland und Nordamerika erhalten den Betrieb aufrecht, doch die Lage kann sich täglich ändern. Sibanye-Stillwater wird die Förderung in den US-Minen fortführen (Stillwater), das Produktionswachstum des Projekts Blitz in Montana (USA) wird jedoch vorübergehend beeinträchtigt. Das Produktionsniveau von Platingruppenmetallen (PGM) des russischen Unternehmens Nornickel bleibt jedoch unverändert. Das Minenunternehmen Russian Platinum setzt das „Arctic Palladium“-Projekt allein fort. Russian Platinum zog sich aus dem JointVenture mit Nornickel für das Projekt zurück, nachdem ein Aktionär von Nornickel (der russische Aluminiumhersteller UC Rusal) das Einverständnis verweigerte. Russian Platinum wird die Erschließung der Lagerstätten Chernogorskoye und dem südlichen Teil von Norilsk-1 nun allein fortsetzen, womit sich der Projektumfang um etwa ein Drittel verringert. Die Erschließung der ersten Lagerstätte soll ab 2024 beginnen. Einzelheiten darüber, welche Ressourcen und Dienste Nornickel bereitstellen kann, sind noch in Diskussion. Während China beginnt, zur Normalität zurückzukehren, werden weltweit Eindämmungsmaßnahmen ergriffen. Die meisten Fahrzeugfabriken nehmen nach längeren Schließungen im ersten Quartal den Betrieb wieder auf. Damit bieten sie den internationalen Herstellern etwas Entlastung, während infolge des Virusausbruchs weltweit Fabriken schließen müssen. Der China Passenger Car Association zufolge dürfte der chinesische Gesamtjahresabsatz in diesem Jahr um 10% zurückgehen – unter der Annahme, dass sich die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte wieder normalisiert. Der Ausblick auf den weltweiten Markt unterliegt jedoch ständigen Änderungen und bleibt schwach. Die meisten Fabriken in Europa, den USA und Lateinamerika sind nun geschlossen, was auf den vormals defizitären Märkten für Palladium und Rhodium zwangsläufig einen Marktüberschuss verursacht.

www.heraeus.com

 

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