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Neue Gruppe fordert Embargo gegen russisches Gold

Während der Goldpreis aufgrund des Krieges in der Ukraine die 2000-US-Dollarmarke je Feinunze geknackt hat, fordert die erst Ende Februar, Anfang März gegründete Global Gold Transparency Initiative einen Boykott des gelben Edelmetalls aus Russland.

In einem offenen Brief macht die NGO darauf aufmerksam, dass Russland die Goldlieferketten unter anderem in der Schmuckindustrie nutzen könnte, um die Wirtschaftssanktionen zu umgehen und mit den Einnahmen den Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren. „Es ist zwingend erforderlich, dass wir zusammenarbeiten, um dies zu verhindern“, heißt es in dem Aufruf. „Da beispiellose Finanzsanktionen den Zugriff auf die meisten seiner Vermögenswerte verhindern, wird Russland wahrscheinlich dazu übergehen, seine 2.300 Tonnen Goldreserven zu liquidieren oder sie für Tausch und Handel zu verwenden.“ Möglicherweise tut sie das bereits. Die Bank von Russland kauft zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder heimisches Gold und es gibt Berichte auf verstärkte russische Goldkäufe in Venezuela seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine. Russland hat seit 2012 klammheimlich seine Goldreserven aufgebaut. Laut Financial Times (3.3.2022) belaufen sich die Goldvorräte Russlands auf etwa 142 Milliarden US-Dollar, was in etwa dem BIP Algeriens entspricht. Sie haben auch 650 Millionen Karat Diamanten in Reserve, sowie unbekannte Mengen an Metallen der Platingruppe, Silber und Seltene Erden. Russland ist weltweit führend im Abbau von Gold, Diamanten, Platingruppen und Seltenen Erden. Russland ist der größte Diamantenproduzent und der drittgrößte Goldproduzent der Welt. Es ist wahrscheinlich, dass Russland sein Gold durch die Schmucklieferketten auf den Markt bringen will, da die Schmuckindustrie einen Anteil von 36,8 Prozent an der weltweiten Goldnachfrage ausmacht. Im Schreiben heißt es weiter: „Wir rufen alle Organisationen der Schmuckindustrie weltweit auf, wachsam zu sein. Überprüfen Sie Ihre Goldquellen. Wenden Sie sich an Ihre Raffinerien und Lieferanten und sagen Sie ihnen, dass Sie erwarten, dass sie ihre Goldquellen doppelt überprüfen. Machen Sie Ihren Lieferkettenpartnern klar, dass Sie keine Lieferanten tolerieren werden, die Russland unterstützen, indem sie sein Gold kaufen oder es im Handel verwenden.“ Die NGO sieht eine Gefahr darin, dass über China, Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate sowie die Türkei das Gold einen Weg in die Schmuckindustrie finden könnte, da diese Länder sich an den Wirtschaftssanktionen nicht beteiligen. „Da dies jedoch wichtige Länder sind, in denen Schmuck hergestellt und gehandelt wird, ist es wichtig, die Lieferanten in diesen Regionen wissen zu lassen, dass Sie erwarten, dass Goldquellen gut dokumentiert sind und nach dem 24. Februar 2022 nicht aus russischer Herkunft gekauft werden. Alle Juweliere sollten sicher sein, dass sie über ein aktives Programm zur Bekämpfung der Geldwäsche (AML) mit einer rigorosen Know-your-Counterparty (KYC)-Praxis verfügen. Noch nie war es so wichtig, beim Kauf von Gold und Diamanten die gebotene Sorgfalt walten zu lassen und eine sorgfältige Dokumentation zu führen. Schmuckunternehmen sollten Goldvorräte von Unternehmen kaufen, die sich freiwillig formellen Lieferkettenstandards unterworfen haben. Dazu gehört auch der Kauf von Unternehmen, die Zertifizierungsstandards (wie RMAP, LBMA, RJC*, IRMA**, Fairmined oder Fairtrade) oder Zusicherungen (wie CRAFT Code) implementiert haben. Unternehmen, die einen oder mehrere dieser freiwilligen Zertifizierungsstandards übernommen haben, haben ihre Betriebsabläufe überprüft und sich Audits durch Dritte unterzogen“, so Auszüge aus dem Aufruf. 168 Firmen aus aller Welt sowie 14 NGOs und Verbände haben sich bereits der Petition angeschlossen. Globalgoldtransparency.com/

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