Wirtschaft

Alle News

| Wirtschaft

Kurzer Silberrausch

Silberpreis

Steigende Inflationserwartungen und die Aktivitäten der Zentralbanken dürften sich auf die Silberpreisentwicklung nachhaltiger auswirken als Aktivitäten von Kleinanlegern, die einen Short Squeeze erzwingen wollen, so Heraeus in seinem aktuellen Edelmetallbericht. 

Kleinanleger haben zuletzt soziale Medien genutzt, um Aktienkäufe, die von Hedgefonds massiv Short verkauft wurden, zu koordinieren. Als in den Foren der Anleger Meldungen die Runde machten, dass Finanzinstitute große Silber-Shortpositionen halten, wurde die Aufmerksamkeit auf Silber gelenkt, da man glaubte hier ähnliche Effekte erzielen zu können. Die Tiefe und Struktur des Silbermarkts ist allerdings bei weitem nicht vergleichbar mit der Aktie von GameStop, die für einen Short Squeeze anfälliger ist. Physische Silberkäufe legten deutlich zu, führten aber nur zu einem temporären Preisanstieg. Großflächige Käufe deuten darauf hin, dass nicht nur die Reddit Community aktiv wurde, die Publizität zog weitere Käufer an. Die Silber ETF-Bestände verzeichneten am 2. Februar mit 58,5 Mio. Unzen (1.816t) den größten je verzeichneten Tageszufluss. Innerhalb von drei Tagen wurden 120 Mio. Unzen (3.732t) gekauft. Der US basierte iShares Silver Trust profitierte am stärksten von den Käufen. Zusätzlich stieg die globale physische Silber Nachfrage, US-Händler berichteten von ausverkauften Barren und Münzbeständen. Die Nachfrage in Europa zog ebenso an - gegenüber den US ETFs wiesen die in Deutschland gelisteten ETFs aber nur geringe Zuwächse auf. Im OTC Handel, der von Finanzinstituten und professionellen Händlern dominiert wird, wurde für die ersten beiden Februartage jeweils ein Umsatz von 1 Mrd. Unzen (31.100t) Silber pro Tag registriert (Quelle: LBMA). Der Silberpreis schoss am 1. Februar kurz über $30/Unze, dem höchsten Preis seit 2013. Nach dem Abflauen des Kaufinteresses fiel der Preis deutlich. Die Entwicklung des Silberpreises ist eng gekoppelt an die Investmentnachfrage und dem Wachstum des industriellen Verbrauchs. Anleger dürften aufgrund der großen fiskalen Hilfspakete sowie der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken und der damit verbundenen Inflationsentwicklung weiter an Silber interessiert bleiben. Der Silberpreis hat sich im vergangenen Jahr aufgrund der Inflationserwartungen positiv entwickelt. Mit der Erholung der Weltwirtschaft dürfte die Inflation weiter anziehen. Der Silberpreis konsolidiert derzeit noch die Gewinne vom vergangenen Jahr, der Ausblick für die weitere Entwicklung bleibt positiv.

www.heraeus.com

 

Anzeige
Anzeige

Zurück

| Wirtschaft

Im ersten Quartal 2024 gab es drei Prozent organisches Wachstum in Relation zum Vorjahresquartal. Der Berei ...

Mehr

| Wirtschaft

Die Nachfrage nach Silber ist zuletzt stark angestiegen, schreibt Heraeus.

...

Mehr

| Wirtschaft

Eigentlich war der Strukturwandel im Einzelhandel mit Uhren und Schmuck im vollen Gange, doch der Umsatzsch ...

Mehr