Laut dem neuesten De Beers Diamond Insight-Bericht ist Nachhaltigkeit heute ein wichtiger Faktor beim Kauf von Diamanten. Die regelmäßige Umfrage unter Verbrauchern weltweit ergab, dass fast ein Drittel von ihnen beim Kauf von Naturdiamanten mehr Wert auf Nachhaltigkeit legt als auf Preis und Design. 

Die Ergebnisse überraschten sogar die Führungskräfte des Diamantkonzerns, denn zuvor spielte Nachhaltigkeit als Kaufkriterium eine vernachlässigbare Rolle. Nun lässt sich der Trend nicht länger ignorieren. David Prager, Executive Vice President und Chief Brand Officer von De Beers, nennt dies einen bedeutenden Wandel: „Wir wussten, dass die Menschen aufgrund von Covid dafür sensibilisiert wurden, wie vernetzt und verletzlich die Welt geworden ist. Aufgrund der Bewegung für soziale Gerechtigkeit in den Industrieländern und der gelebten Erfahrungen der Menschen mit dem Klimawandel und der wachsenden finanziellen Reife jüngerer Verbraucher wird es immer wichtiger für Marken, diese Themen anzusprechen. Uns war klar, dass sich der Trend beschleunigt. Aber ich denke, wir haben unterschätzt, wie tiefgreifend der Wandel ist.“ Die Studie ergab, dass Schmuck nach Lebensmitteln und Kleidung an dritter Stelle der am häufigsten gekauften Kategorie unter Nachhaltigkeitsaspekten steht. Jeder fünfte Verbraucher weltweit gab an, Schmuck auf der Grundlage von Nachhaltigkeitsaspekten gekauft zu haben. Eine weiteres Ergebnis: je größer und je wertvoller der Diamant ist, und je mehr dieser Stein mit einem bedeutsamen Moment im Leben in Verbindung gebracht wird, desto wichtiger wird für den Verbraucher die Nachhaltigkeit als Kaufargument. Prager: „Es ist ein Produkt, das Sie als Ausdruck Ihrer Emotionen kaufen und verschenken. Es wird Ihr ganzes Leben lang bei Ihnen bleiben und könnte an Ihre Tochter und die Tochter Ihrer Tochter weitergegeben werden. Was wir sehen, ist, dass die Leute in diesem Kontext mehr über die Geschichte der Herkunft des Diamanten nachdenken als früher. Das ist wirklich aufregend, denn es spricht für natürliche Diamanten.“ Die Studie ergab, dass die fünf wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte für Diamantenverbraucher Umweltschutz, faire Behandlung der Arbeiter, konfliktfreie Beschaffung, Unterstützung lokaler Gemeinschaften und die Diamantenherkunft waren. Es stellte sich auch heraus, dass fast 60 % der Befragten sozial und umweltverträglich hergestellte Naturdiamanten bevorzugten und 85 % bereit sind, einen Aufpreis – durchschnittlich 15 % – gegenüber alternativen Angeboten zu zahlen. Prager sagt, dass die Naturdiamantenindustrie zwar eine enorm positive Geschichte erzählen kann, aber auch mit einigen negativen Wahrnehmungen sowie einigen unangenehmen Realitäten zu kämpfen hat. Für Einzelhändler wird es umso wichtiger, zu wissen, woher ihre Diamanten kommen. Für Marken wächst die Bedeutung einer glaubwürdigen Kommunikation über die Herkunft der Steine. Verbraucher signalisieren mit dem Kauf von Luxusgütern heute nicht länger Reichtum, sondern ihren sozialen Status, ein Weltbürger zu sein und sich um Gleichberechtigung und den Klimawandel zu kümmern.