Professor Erhard Brepohl ist bereits am 13.8.2020 in Bad Doberan im Alter von 90 Jahren verstorben, wie die Familie jetzt mitteilte. 

Er hinterlässt ein umfangreiches Werk, welches viele Goldschmiede prägte. Er hat nach der Meisterprüfung zum Goldschmied im Zuge der Neulehrerbewegung mit seinem Vater, Goldschmiedemeister Ernst Brepohl, die zentrale Berufsschule für Goldschmiede in Arnstadt aufgebaut - mit gerade mal 25 Jahren. Da es kein wissenschaftliches Fachbuch gab, begann er selbst ein Fachbuch zu schreiben, welches in vielen Ländern für die Goldschmiedeausbildung die Grundlage bildet. An der Heiligendammer Fachhochschule baute er ab 1960 die Abteilung Schmuckgestaltung auf und knüpfte weltweit Kontakte in dieser Branche. In dieser Zeit hat er noch ein Maschinenbaustudium absolviert welches einfloss in sein Hauptwerk: Theorie und Praxis der Goldschmiedens. Parallel dazu begann er sich mit der Übersetzung des Theophilus Prespyter zu beschäftigen. Dabei hat er alle aus dem Altlatein übersetzten Tätigkeiten, die der mittelalterliche Mönch beschrieb, experimentell nachvollzogen. Damit hat er als erster entdeckt, wie im Mittelalter hartgelötet wurde, welches die Grundlage für alle sakralen Geräte und Schmuck war, wodurch ihm 1985 sein Doktortitel in „Geschichte der Technik" verliehen wurde. Am Ende seiner Schaffenszeit hat er als Mittelalterexperte erkannt, dass die deutsche Kaiserkrone in der Wiener Schatzkammer falsch zusammen gebaut ist. In seiner letzten Arbeit hat er dargelegt, wie die Krone historisch korrekt aussehen müsste. Weiterhin hat er noch verschiedene andere Bücher geschrieben, welche für Goldschmiede und Kunsthistoriker von Bedeutung sind. Die Branche wird den Goldschmied aus Leidenschaft vermissen.