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Herausforderungen und Chancen für die Perlzucht
CIBJO Kongress
Weniger als drei Wochen vor der Eröffnung des CIBJO-Kongresses 2019 in Manama, Bahrain, am 18. November wurde der achte Sonderbericht der CIBJO-Kommission zur Perle veröffentlicht.
Die von der CIBJO Pearl Commission unter der Leitung von Kenneth Scarratt erstellte Studie untersucht die zunehmenden Auswirkungen von Umwelt- und Naturschutzfaktoren auf den Perlensektor und stellt fest, dass diese Herausforderungen als auch Chancen für die Branche böten. Ein typisches Beispiel sind die Philippinen, wo Scarratt beobachtet, dass Klima- und Umweltveränderungen einen signifikanten Einfluss auf die Perlenproduktion haben. Dies hängt mit größeren Schwankungen der Wassertemperatur, der Versauerung der Ozeane und der Änderung des Planktonprofils zusammen, die die Überlebensrate bestimmter Chargen von Austern sowie die Gesamtwachstumsrate beeinflussen. „Diese Veränderungen bieten sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Die Hauptherausforderung ist natürlich die geringere Produktionsmenge, die für den Vertrieb auf dem Weltmarkt zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite ist dies auch eine Chance, da mit der geringeren Biomassendichte das Potenzial für eine höhere Produktionsqualität verbunden ist “, stellt er fest. Der Bericht befasst sich auch mit natürlichen Perlen. Obwohl sie selten sind, fallen sie heutzutage am häufigsten als ein Nebenprodukt der Meeresfrüchteindustrie an. Einige Perlarten können Handelsbeschränkungen aufgrund des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten wild lebenden Tieren (CITES) unterliegen, wie dies bei der Conch Muschel der Fall ist, die vor der Küste von Mexiko vorkommt. Bahrain, Austragungsort des CIBJO-Kongresses 2019, ist ein Land, in dem noch immer gezielt nach natürlichen Perl-Austern gefischt wird. In den Gewässern des Inselstaates werden seit rund 4.000 Jahren Naturperlen geerntet, und das in einer Vielzahl von Größen, Formen und Farben. Die Austernsorte vor den Gewässern von Bahrain ist die Pinctada radiata. Dabei handelt es sich um die gleiche Auster, mit der in zwei Einrichtungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten auch Perlen gezüchtet werden, was die Gefahr birgt, sie mit echten Orientperlen zu verwechseln. Was den deutschen Perlschmuckmarkt nach dem Schoeffel-Aus Ende März bewegt, erfahren GZ-Leser in der November-Ausgabe. Der vollständige CIBJO-Report kann hier runtergeladen werden.