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Handel fordert Stufenplan zur Wiedereröffnung und wirksame Corona-Hilfen

Wiedereröffnung

Mit Blick auf den heutigen Wirtschaftsgipfel bei Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) einen transparenten und fairen Plan zur Wiedereröffnung aller Geschäfte. Zudem setzt sich der Verband für Änderungen bei den staatlichen Corona-Hilfen ein.

„Die Politik muss jetzt das liefern, was sie schon lange zugesagt hat: einen fairen und sich an transparenten Kriterien orientierenden Plan zum Ausstieg aus dem Lockdown. So wie in den letzten Monaten kann es nicht mehr weitergehen. Da muss mehr Berechenbarkeit rein“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der Einzelhandel habe in den letzten Monaten bewiesen, dass er auch bei Inzidenzen von über 50 oder 35 mit seinen funktionierenden Hygienekonzepten sicherstellen könne, dass der Einkauf nicht zum Hotspot werde. Deshalb habe sich die Branche einen Stufenplan mit dem Ziel der Wiedereröffnung verdient. Außerdem erwartet der HDE, dass es bei dem Wirtschaftsgipfel um die effizientere und gerechtere Ausgestaltung der Corona-Hilfen geht. „Seit Monaten wird an der Überbrückungshilfe geschraubt und am Ende steht trotzdem wieder nur eine in Teilen sinnvolle Lösung. Hier muss schleunigst endlich nachgebessert werden. Ansonsten kommt das bei vielen Händlern gar nicht oder nicht ausreichend an“, so Genth weiter. Der HDE bemängelt beispielsweise, dass Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 750 Millionen Euro bei der Überbrückungshilfe völlig leer ausgehen. Außerdem sieht der Verband die Inhaber vieler kleiner und mittelständischer Unternehmen vom Absturz in die Armut bedroht, weil sie sich aus den staatlichen Geldern keinen Unternehmerlohn auszahlen dürfen. Als ungerecht und als Ungleichbehandlung mit der Gastronomie sieht die Branche zudem an, dass der Handel bei den Dezemberhilfen keine Berücksichtigung findet. „Der Wirtschaftsgipfel mit Minister Altmaier muss Lösungen bringen. Das darf keine reine Show-Veranstaltung werden. Der Einzelhandel erwartet, dass alles getan wird, um so viele Unternehmen wie möglich durch diese schwierige Zeit zu bringen. Da muss jetzt mehr Tempo gemacht werden“, so Genth. Tatsächlich ist von den versprochenen Hilfen kaum Geld an die Betroffenen geflossen: Von den rund 40 Milliarden Euro wurden bislang lediglich fünf Milliarden ausgezahlt. Von den 15 Milliarden Novemberhilfen kamen gerade mal 3,4 Milliarden bei den vom Lockdown gebeutelten Unternehmen an. Der stationäre Einzelhandel hatte allein im Dezember Einbußen von fast zehn Prozent zu verkraften. Januar und Februar war für viele Unternehmen trotz Click & Collect-Modelle praktisch ein Totalausfall. Dafür nimmt der Online-Handel ihnen immer mehr Geschäft ab, im vergangenen Jahr wuchs er um fast 25 Prozent. Viele Geschäftsinhaber haben ihre Reserven mittlerweile aufgebraucht, einige mussten bereits für immer schließen. Daher macht sich zunehmend Unmut im Fachhandel breit. Zumal es an Perspektiven für die Wiedereröffnung fehlt.

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