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Günstiger Platinpreis beflügelt Nachfrage

Platinpreis

Der plötzliche Einbruch des Platinpreises wurde in China als Kaufgelegenheit genutzt, berichtet Heraeus. 

An der Shanghai Gold Exchange (SGE) stieg im März, als der lokale Platinpreis um 26% (in ¥/g) nachgab, das Handelsvolumen im Vorjahresvergleich um 500% auf 343.000 Unzen (10,7 t). Über alle Verbrauchs-Segmente hinweg – Schmuck, industrielle Nachfrage und Banken - zog die Nachfrage an. Dass die Nachfrage ungeachtet der unterschiedlichen Ausgangslage in den jeweiligen Segmenten gleich reagierte, deutet darauf hin, dass der massive Anstieg der Käufe ein einmaliges, durch den niedrigen Preis ausgelöstes Marktereignis war. Das Kaufvolumen normalisierte sich Ende April, nachdem sich der Preis erholt hatte. Je spekulativer das Nachfragesegment ausgerichtet ist, umso stärker fallen die Sprünge aus. Im März verzeichnete der an der SGE über Makler (vornehmlich Geschäftsbanken und andere Investmentgesellschaften) abgewickelte Handel im Vorjahresvergleich einen Anstieg um 730% - der von Schmuckverarbeitern und der Industrie dominierte Bedarf hingegen nahm um lediglich 183% zu. In den vergangenen Jahren war das Kaufverhalten der chinesischen Schmuckverarbeiter sehr konservativ, Platinkäufe beschränkten sich max. auf den laufenden Produktionsbedarf. Der niedrige Preis sorgte im März jedoch für zusätzliche Nachfrage. Der Großteil der Käufe entfiel auf zwei Unternehmen, deren eigene Fertigung eher gering ist. Sie nutzten jedoch ihren Marktzugang über die SGE, um als Makler Edelmetallkäufe für kleinere Unternehmen zu tätigen. Die Zunahme der Platinkäufe im März deutet bei der derzeit geringen Nachfrage darauf hin, dass Bestände aufgebaut wurden. Der Anteil der Schmuckindustrie an den über die SGE abgewickelten Käufen ist allerdings rückläufig. Im ersten Quartal 2020 betrug der Anteil der Schmuckindustrie nur noch ein Drittel seines Niveaus von 2015, während die auf Investoren und industrielle Anwendungen entfallenden Käufe einen extremen Anstieg verzeichnet hatten. Die Nachfrage nach Platinschmuck sank in China 2019 erstmals seit 2007 unter eine Mio. Unzen (31,1 t), was den sechsten jährlichen Rückgang in Folge darstellt. Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Verbraucherstimmung dürften den Rückgang beschleunigen: Die chinesische Nachfrage nach Platinschmuck dürfte in diesem Jahr um mehrere hunderttausend Unzen zurückgehen.

www.heraeus.com

 

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