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Goldpreis gibt nach
Starker Dollar
Ein stärkerer Dollar ließ den Goldpreis nachgeben. Die US-Notenbank Fed hat die erwartete geldpolitische Lockerung eingeleitet, und auch die EZB dürfte sich in dieselbe Richtung orientieren, so Heraeus.
Die Einkaufsmanager-Indizes für Juli zeigen einen weiteren Rückgang der industriellen Fertigung in ganz Europa – die Zahlen der deutschen Industrie zeigen den Trend, wenngleich die Renditen für Bundesanleihen einen neuen Negativrekord erreichen. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass Anleger ihren Fokus auf Gold (und Silber) als sicheren Hafen legten und in ETFs investierten. Trotz der Zinssenkung durch die Fed war der Dollar fester, der Goldpreis hält sich jedoch noch über der Marke von 1.400 $/oz und näherte sich, während der Euro schwächer wurde, 1.300 €/oz (€ 41,80/g). Die Zentralbanken setzten im Juni ihre Goldkäufe fort. Dem IWF zufolge stockte die russische Zentralbank ihre Bestände im Juni um 542.000 Unzen bzw. 16,9 t auf eine Menge von 2.207 t auf. Mit 94 t kaufte die russische Zentralbank in der ersten Jahreshälfte 10% weniger Gold als im Vorjahreszeitraum. Weltweit starteten die Zentralbanken mit Goldkäufen von etwa 381 t stark ins Jahr 2019 – in der ersten Jahreshälfte von 2018 waren es lediglich 180 t, sodass die Käufe in diesem Jahr ihr Vorjahresniveau übertreffen dürften. Eine vom World Gold Council unter den Zentralbanken durchgeführte Umfrage liefert das Ergebnis, dass 11% der befragten Zentralbanken von Schwellen- und Entwicklungsländern in den kommenden zwölf Monaten eine Aufstockung ihrer Goldreserven beabsichtigen. Die Goldkäufe dürften daher wahrscheinlich anhalten. Die geldpolitische Lockerung der Fed und der EZB sowie die Zentralbankkäufe sollten den Goldpreis daher weiter unterstützen.