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Goldpreis: Gegenwind durch US-Dollar?

Goldpreis

Möglicherweise ist der Goldpreis durch das außerordentliche Momentum auf ein zu hohes Niveau angestiegen, berichtet Heraeus. Vor allem der derzeit schwache US-Dollar sei die Ursache. Das könne sich schon bald ändern.

Seitdem sich die Märkte Ende März wieder beruhigt haben, stieg der Goldpreis immer höher und durchbrach schließlich die Marke von 2.000 $/oz. Andere „sichere“ Anlageklassen hingegen verzeichneten keinen derart ausgeprägten Preisanstieg – die Rendite von US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit fiel jüngst auf einen neuen Tiefststand, und auch der Yen handelt nicht fester als im März. Auch die derzeitigen Stände der Aktienmärkte in den USA und Deutschland sind nicht durch die wirtschaftliche Erholung erklärbar, die nach Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen einsetzte. Eine weitere Welle von starker Volatilität an den Märkten könnte den Goldpreis, wie auch im März geschehen, nachgeben lassen. Sollte die Schwäche des US-Dollar nachlassen, würde dies den Goldpreis belasten. Der Goldpreis profitiert seit einiger Zeit davon, dass der Dollar sich gegenüber dem Euro schwächer entwickelt. Nun jedoch erreichten die Long-Futures-Kontrakte für den Euro (und damit auch die Short-Futures-Kontrakte für den US-Dollar) einen Rekordstand – historisch fielen derartige Höchststände mit Wendepunkten zusammen, was darauf hindeutet, dass es bald zu einer Trendumkehr kommen könnte. Der dann aufwertende US-Dollar wäre ein Gegenwind für den Goldpreis. Die von den Zentralbanken ergriffenen Maßnahmen führen nicht zu einem Anstieg der Inflationsrate.Die EZB hat hinsichtlich der Bilanzsumme mit der US-Notenbank Fed gleichgezogen, beide Bilanzsummen liegen nun bei mehr als 7 Billionen US-Dollar. Als der Goldpreis 2011 sein voriges Rekordhoch erreichte, war das Staatsanleihen-Ankaufprogramm „Quantitative Easing 2“ (QE2) der Fed bereits fortgeschritten. Das QE2-Programm sorgte für eine Ausdehnung der Bilanzsumme der Fed von 900 Mrd. US-Dollar im Jahr 2008 auf 2,9 Billionen US-Dollar im Jahr 2011. Die Eurozone sah sich damals den Herausforderungen der griechischen Staatsschuldenkrise ausgesetzt. Die Inflationsrate jedoch ist nicht angestiegen: Der US-Kernverbraucherpreisindex (exkl. Energie- und Nahrungsmittelpreise) liegt nun schon seit 2008 unterhalb von 2,5%, der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) der Eurozone ebenfalls. Die Inflation schlägt sich in den Vermögenspreisen nieder, nicht in den Verbraucherpreisen. Dass die Anleiherenditen nahe historischer Tiefststände notieren, zeigt, dass die Märkte eine Deflation eher fürchten als eine Inflation.Der Goldpreis profitiert von einem negativen Realzins. Die Fed verlautbarte allerdings, den Zins nicht in den negativen Bereich senken zu wollen. Sollte die Inflationsrate in den negativen Bereich sinken und damit eine Deflation entstehen, wird der Realzins steigen – auf den Goldpreis würde sich dies negativ auswirken. Ein Einstieg in Gold beim derzeitigen Preisniveau sorgt für eine deutlich geringere Sicherheitsmarge. www.heraeus.com

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