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Gold im Höhenflug

Goldpreis

Der Goldpreis hat ein neues Jahreshoch erreicht und notierte erstmals seit April 2013 nach Börsenschluss oberhalb von 1.600 US-Dollar pro Feinunze, berichtet Heraeus.

Trotz eines festeren US-Dollar waren vor dem Hintergrund sinkender Anleiherenditen sichere Anlagen nachgefragt. Angesichts einer schwächeren Gemeinschaftswährung überschritt der Goldpreis auch in Euro die Marke von 1.500 €/oz. In vielen weiteren Währungen wird Gold ebenfalls zu Rekordpreisen gehandelt. Die US-Notenbank Federal Reserve hat in ihrem Protokoll die möglichen negativen Auswirkungen des Coronavirus aufgegriffen, bleibt jedoch vorerst bei ihrer Leitzinsprognose. Am Futures-Markt wird jedoch mindestens eine Zinssenkung in diesem Jahr mit einer nun höheren Wahrscheinlichkeit (87 Prozent) eingepreist. Da die endgültigen Auswirkungen des Coronavirus auf die chinesische Wirtschaft sowie die Weltwirtschaft noch immer unklar sind, bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit hoch. Solange diese Situation anhält, könnte der Goldpreis weiter zulegen. Silber erfreute sich starken Kaufinteresses und stieg erneut auf über 18 US-Dollar je Feinunze. Der Silberpreis wies in der vergangenen Woche zwar eine geringfügig stärkere Entwicklung auf als der Goldpreis, erreichte jedoch im Gegensatz zu diesem kein neues Jahreshoch. Die gelegentlich bessere Kursentwicklung ändert allerdings nichts an der Erwartung, dass der Silberpreis in diesem Jahr in seiner Entwicklung hinter dem Goldpreis zurückbleiben dürfte. Kann die Silbernachfrage der Halbleiterindustrie Chinas Maßnahmen zur Viruseindämmung trotzen? Seine elektrische Leitfähigkeit macht Silber zu einem wichtigen Bestandteil von Halbleitern – 24 Prozent der globalen physischen Silbernachfrage entfallen auf elektrische und elektronische Anwendungen, die somit das größte industrielle Nachfragesegment sind (Quelle: The Silver Institute). Berichte deuten darauf hin, dass die chinesische Halbleiterindustrie sich den direkten negativen Auswirkungen der Betriebsschließungen im Januar und Februar größtenteils entziehen konnte. Da der Fertigungsprozess von Halbleitern einen hohen Grad an Autonomie aufweist, konnte der Betrieb vieler Fabriken aufrechterhalten werden. Die Bedrohung erwächst vielmehr aus der Elektroindustrie, die den größten Abnehmer von Halbleitern darstellt – so zählt zu den wichtigsten Betrieben im Raum von Wuhan beispielsweise die iPhone-Fertigung von Foxconn. Dort liegt die Produktionsauslastung bei lediglich 10-20 Prozent. Obwohl die Halbleiterindustrie relativ unbeschadet geblieben sein dürfte, wird die schwächere Verbrauchernachfrage vermutlich zu einem geringeren Silberbedarf der Elektroindustrie im laufenden Quartal führen. Wichtige Platinproduzenten senken ihre Förderprognosen. Die Platinproduktion von Anglo American Platinum lag im vergangenen Jahr mit 2.514.200 Unzen (78,2 t) 5 Prozent über dem Vorjahreswert, allerdings senkte das Unternehmen die Förderprognose für 2020 auf 2,0 – 2,2 Mio. Unzen  (62,2 – 68,4 t). Das verringerte Primärangebot dürfte helfen, den Druck auf den Platinmarkt, der einen Angebotsüberschuss aufweist, zu reduzieren. Dennoch wird (exklusive Investment) weiter ein Marktüberschuss von mehr als 1 Mio. Unzen (31,1 t) erwartet, weshalb der Preis weiterhin auf einem niedrigen Niveau bleiben dürfte. Der Platinpreis konnte sich laut Heraeus erneut nicht oberhalb der Marke von 1.000 US-Dollar für die Feinunze halten. Der Platinpreis stieg in der vergangenen Woche nur kurzzeitig auf über 1.000 Dollar. In Anbetracht des schlechten fundamentalen Ausblicks ist auch im weiteren Jahresverlauf mit einer schwachen Preisentwicklung zu rechnen.

www.heraeus.com

 

 

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