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Gold bleibt der Gewinner

Interview

Die Corona-Krise hat Auswirkungen auf das Altgoldgeschäft, Anlagemetalle und Halbzeuge. Welche das sind, berichtet Detlef Schröder, Bereichsleitung Vertrieb Edelmetall Recycling, Investment & Dental bei Heimerle + Meule.

Welche Folgen haben der hohe Goldpreis und die Corona-Krise aktuell für das Halbzeuggeschäft?
Detlef Schröder: Die Nachfrage nach Gold in der schmuckproduzierenden Industrie ist nach wie vor gut. Hohe Goldpreise im Produktgeschäft führen meist zu Überlegungen nach Alternativmetallen. Natürlich gibt es bei Gelb- und Rosétönen keine richtigen Alternativen. Anders sieht es beim Weißgold aus. Aufgrund des ebenso teuren Palladiums in den Weißgoldlegierungen ist hier ein deutlicher Trend zum Platin zu beobachten.

Welche Entwicklungen beobachten Sie beim Thema Anlagegold?
Der Verkauf von Anlagegold bewegt sich auf Rekordniveau. Insbesondere die Nachfrage nach kleineren Grammaturen ist ungebrochen. Als dann gegen Ende Juni auch der Silberpreis anzog, wurden die Anfragen nach Silberbarren immer stärker. Der erneute Lockdown im November, auch wenn es eine „Light-Variante“ ist, führt zu einer erneuten Verstärkung der Nachfrage.

Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit für Ihre Kunden?
Die Sensibilität der Anleger bezüglich Nachhaltigkeit und der Einhaltung aller Gesetze zum Schutz von Mensch und Umwelt beim kompletten Prozess von der Minenförderung über den Transport und die Raffination bis hin zum Handel wächst. Bezeichnungen wie „Green-Gold“, „Fair-Trade-Gold“ oder „Responsible Gold“ sind nicht nur Marketingbegrifflichkeiten, sondern diese Prozesse unterliegen strengsten Kontrollen. Heimerle + Meule produziert aus dem angelieferten Altgold seiner Kunden in der hauseigenen Scheiderei die benötigten Feinmetalle für die Investmentprodukte. Damit sind wir bezüglich Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein mit unseren Barren aus recycelten Edelmetallen ganz vorne mit dabei.

Hat das Altgoldgeschäft wie beim letzten Goldhoch vor neun Jahren auch wieder stark angezogen?
Das Altgoldgeschäft bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau. Natürlich ist dies ausschließlich den hohen Edelmetallpreisen geschuldet. Angeliefert wird überwiegend Schmuckgold aus den 1950er bis Anfang 1990er Jahren. Auch der Anteil an Münz- und Barrengold nimmt weiter zu.

Wie beurteilen Sie die zukünftige Entwicklung der Edelmetallpreise?
Das hängt von dem weiteren Geschehen der Corona-Pandemie und deren Folgen für die Wirtschaft ab. Tendenziell gehe ich von einem weiterhin hohen Preisniveau aus mit steigender Tendenz bei Gold und Silber.

www.heimerle-meule.de

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