Leere Innenstädte, dafür machen Online-Riesen wie Amazon das Geschäft und wachsen weiter. Kauf- und Warenhäuser geraten immer weiter in Bedrängnis. Galeria Karstadt Kaufhof will sich nun unter neuem Konzept „Galeria 2.0“ neu erfinden.

Galeria Karstadt Kaufhof will mit einer Neuausrichtung der Warenhauskette das alte Geschäftsmodell fit für die Zukunft machen. Der Einkauf soll zum Erlebnis werden. Um dem Internet im Kampf um den Konsumenten die Stirn bieten zu können, sollen Shoppingausflüge künftig mehr als nur der bloße Erwerb von Waren sein. „Wir werden mit den Innenstädten verschmelzen und zu einem Wohlfühlstandort werden, an dem die Menschen Lust haben, ihre Freizeit zu verbringen, und ganz unterschiedliche Warengruppen kaufen, Dienstleistungen in Anspruch nehmen und Gastronomie und Kultur genießen können", sagte Miguel Müllenbach, CEO Galeria Karstadt Kaufhof erst kürzlich dem Handelsblatt. Eine neue App soll die vormals analoge Einkaufswelt mit digitalen Add-ons bereichern. Alles soll per Smartphone vorab gebucht werden können. So soll stationäre Präsenz mit digitalen Services vernetzt werden. Die Kauf- und Warenhäuser waren bereits vor Corona unter Druck, zwischen 2000 und 2014 verloren sie pro Jahr durchschnittlich 2,5 % Umsatz, ein enormer Schrumpfungsprozess, der durch die Corona-Krise noch einmal beschleunigt wurde. Im Oktober soll das neue Konzept vorgestellt werden. Es geht vor allem um die Individualisierung des Einkaufens mit vernetzten Angeboten. Für viele Einzelhändler in den Innenstädten sind Kauf- und Warenhäuser wichtige Frequenzbringer. Daher verfolgen auch viele Juweliere in den 1A-Lauflagen die Entwicklung des Riesen Galeria Karstadt Kaufhof kritisch.