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„Endlich war wieder etwas los“

Interview

Wie geht es dem Fachhandel nach dem Ende des Shutdowns am Montag? Silke Weiss, von Weiss Juwelen, Uhren, Optik aus Vechta berichtet im GZ-Interview über die ersten Tage. 

GZ: Wie geht es Ihnen?
Silke Weiss: Uns geht es gut. Es ging uns offen gestanden auch während des Shutdowns nicht richtig schlecht, da wir nie ganz geschlossen hatten. Wir hielten immer eine augenoptische Notbesetzung vor. Dadurch konnten wir im Uhren- und Schmuckbereich gleichfalls eine Notversorgung aufrechterhalten. Reparaturen oder Abholungen waren also möglich. Das funktionierte, weil einen die Leute hier persönlich kennen und direkt fragten, ob man das eine oder andere nicht machen könnte. Wir konnten. 

Wie waren die ersten Tage der Ladenöffnung?
Montag war die Stadt sehr voll. Die Leute haben die Möglichkeit genutzt, mal mit ihrer Familie in die City zu gehen. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass endlich mal wieder etwas los war und Kunden kamen. Ich habe nur die Sorge, dass alle jetzt so tun, als ob alles wieder normal sei. Es wäre fatal, wenn wir das bisher Erreichte gefährden und als Folge von steigenden Fallzahlen die Geschäfte wieder schließen müssten. 

Welche Schutzvorkehrungen haben Sie getroffen?
Wir haben Spuckschutzwände im Laden und auch in der Trauringberatung – hier hatten wir übrigens bereits zwei Paare. Unser gesamtes Team trägt seit der Wiedereröffnung konsequent Mundschutz. Die meisten Kunden finden das gut. Einige sind sogar direkt peinlich berührt, dass sie keinen tragen. Wer Bedarf signalisiert, dem schenke ich eine Maske. Am Eingang haben wir einen Handdesinfektionsspender für unsere Kunden aufgestellt. Eigentlich haben wir uns eine Einbahnstraßenregelung überlegt. Und die Kunden sollten klingeln. Wir haben uns aber dagegen entschieden, denn unser Geschäft ist mit knapp 300 Quadratmetern recht groß. Bis wir 30 Kunden drinnen haben, merken wir rechtzeitig, wenn es eng werden könnte und können dann immer noch den Zugang beschränken. Wir wollen alles möglichst offen und barrierefrei halten. Montagnachmittag waren wir allerdings bereits kurz vor der Kippgrenze, da war es echt voll. 

Wurde auch gekauft?
Reparaturen und Abholungen dominierten das Geschehen – wobei diese teilweise in den vier Wochen Shutdown bereits abgearbeitet wurden. Es haben viele Kunden auch gekauft. Die meisten Konsumenten haben jetzt noch nicht das Gefühl, über weniger Geld im Portemonnaie zu verfügen. Der März wurde bei vielen noch mit Resturlaub und Überstundenabbau überbrückt. Sie hatten also noch 100 Prozent ihres Einkommens. Das Kurzarbeitergeld wirkt sich Ende April erst aus. 

Wie blicken Sie in die Zukunft?
Vorsichtig optimistisch. Ich glaube, wenn sich die Ansteckungsrate unter eins einpendelt, dass die Wirtschaft wieder hochfahren und sich alles wieder in eine positive Richtung hin entwickeln wird.

 

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