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Dreht sich der Markt?
Edelsteinmarkt
Der jüngste Marktbericht der Diamant- und Edelsteinbörse Idar-Oberstein zeigt: Die Situation bei Diamanten ist unübersichtlich, bei einigen Farbedelsteinvarietäten gibt es Preiskorrekturen – sowohl nach oben als auch nach unten.
Diamanten
Rohdiamanten
Die Gesamtsituation auf dem Diamantmarkt ist momentan sehr unübersichtlich. Für Rohware aus russischen Quellen wird derzeit drei bis fünf Prozent mehr verlangt. Da die Nachfrage nach geschliffenen Steinen keine steigende Tendenz zeigt, halten es Experten für riskant, in größerem Stil Rohmaterial einzukaufen. Insbesondere auf dem europäischen Markt bereitet der momentan schwächelnde Kurs des US-Dollars Probleme. Ganz abgesehen davon, dass die Banken in den großen Schleifzentren nach wie vor nicht bereit sind, Rohdiamanten weiterhin zu finanzieren.
Geschliffene Diamanten
Das Weihnachtsgeschäft war zufriedenstellend, obwohl bei den größeren Steinen in feinen Qualitäten der Internethandel Umsätze abschöpfte. Weiter fragen sich Kenner des Marktes, wieso hier bei gleichen Größen und angeblich gleichen Qualitäten Preisunterschiede bis zu 25 Prozent bestehen und die Internetkäufer nicht misstrauischer sind. Insgesamt ist die Situation gleichfalls unübersichtlich. Die Nachfrage stagniert und auch hier muss der Kurs der US-Währung beachtet werden, in der die Steine gehandelt werden. Nur die Einkaräter in schwächeren Farben legten preislich etwas zu.
Opake Steine
Lapislazuli
Die Nachfrage nach guter Ware ist vorhanden, jedoch gibt es nicht immer genug Rohmaterial.
Achate
Achate sind genügend auf dem Markt zu kaufen. Bei Rohware für Lagensteingravuren kann es vereinzelt zu Engpässen kommen.
Malachite
Malachite können aus Lagerbeständen geliefert werden. Die Nachfrage ist nach wie vor verhalten.
Tigerauge
Die Nachfrage ist recht zurückhaltend und kann aus Lagerbeständen problemlos bedient werden.
Rhodochrosite
Der Bedarf ist unverändert gering. Es ist genügend Ware am Markt.
Türkise
Rohware aus der Sleeping Beauty Mine gibt es nur noch wenig auf dem Markt. Die Nachfrage besteht aber weiter und dementsprechend sind die Preise hoch.
Opale
Australien
Südaustralien
Nachdem so gut wie alle Opalsucher in Südaustralien in andere Branchen abgewandert sind, fallen die Opalfunde weiterhin sehr spärlich aus. Ob rund um Coober Pedy oder in weiteren Feldern Südaustraliens wie Mintabie, Lambina und nicht zuletzt Andamooka: Es werden kaum regelmäßige Funde verzeichnet und lediglich sehr wenige helle Opalpakete kommen auf den Markt. Das Preisniveau bleibt trotzdem relativ stabil, da alternativ die äthiopischen Opale in großen Mengen und vergleichsweise preiswert angeboten werden.
Queensland
Die Produktion in Queensland ist auf niedrigem Niveau relativ gleichbleibend. Da aber auch in Queensland kaum noch Opalsucher tätig sind, wurden an den Fundstätten von Boulderopalen, Yowah-Nüssen und Koroit-Matrix Opalen nur wenige Funde verzeichnet. Günstigere Opale sind zurzeit noch genügend im Handel zu bekommen, nur gute Qualitäten in leuchtenden Farben werden immer seltener und steigen im Preis.
New-South-Wales
In den Minengebieten von New-South-Wales wurde noch weniger Material gefunden als in den letzten Jahren. Zurzeit gibt es deutlich mehr Käufer als Opalsucher in Lightning Ridge. Die sehr raren und begehrten Schwarzopale erzielen auf dem Markt nach wie vor Spitzenpreise – Tendenz weiter steigend.
Mexiko
Bei feinen Qualitäten von opalisierenden Feuer- und Wasseropalcabochons gab es im letzten Jahr keine nennenswerten Funde, sodass diese Steine extrem rar geworden sind und entsprechend hohe Erlöse erzielen. Facettierte Feueropale sind im letzten Jahr ausreichend gefunden worden, sodass sie preislich momentan stabil bleiben.
Äthiopien
Opale aus Äthiopien werden nach wie vor in ausreichenden Mengen angeboten. Die Preise sind stabil, nur große Steine haben sich verteuert.
Perlmutt
Perlmutt ist für normale Aufträge ausreichend am Lager. Große Rohmuscheln werden immer seltener und legen im Preis zu.
Rohsteine
Aquamarine
In guter Qualität sind zurzeit relativ wenige Aquamarine auf dem Markt. Die Produktion von guten und auch helleren Steinen war im letzten halben Jahr rückläufig.
Tsavorite
Kleine Funde sind ausreichend erhältlich, größere Rohsteine sind seltener auf dem Markt zu bekommen. Die Preise sind bei Letzteren angestiegen.
Tansanite, Peridote, Turmaline
Die Marktsituation scheint sich dramatisch zu verschieben. Zwar bewegt sich die Angebotsseite bei der Rohware teilweise noch immer auf hohem Niveau. Allerdings sind Korrekturen nach unten – teilweise substanziell – zu beobachten. Bei geschliffenen Steinen kommt es teilweise zu dramatischen Einbrüchen bei den Notierungen, da auf einigen Märkten ein Nachfragestop herrscht.