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„Die Kunden gönnen sich wieder etwas“

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Mittlerweile haben alle Geschäfte wieder auf. Doch kehren die Kunden auch zurück und kaufen Schmuck? Markus Schmidt, Inhaber von schmuckwerk, berichtet von seinem ersten Event bei einem Partnerjuwelier mit beachtlichen Ergebnissen.

GZ: Sie haben einen ersten Event nach Ende des Shutdowns durchgeführt. Wie war das?
Markus Schmidt: Wir haben mit einem unserer großen Partner die Veranstaltung in der letzten Woche kurzfristig organisiert. Die normalen Events mit vielen Leuten sind momentan ja nicht möglich. Wir haben daher eine Ausstellung für eine Woche arrangiert. Der Juwelier hat seine besten Kunden zudem für einen Nachmittag eingeladen, damit ich ihnen persönlich die Kollektionen vorstellen kann. Wir haben uns auf fünf Gäste beschränkt, für die ich mir jeweils eine Stunde Zeit genommen habe. Statt bei einem großen Event mit vielen Leuten nur ein bisschen Zeit für jeden zu haben, war es eine kleine intime Veranstaltung mit wenigen Leuten, für die ich mir sehr viel Zeit nehmen konnte. Das war total schön und sehr erfolgreich.

Wie war die Stimmung?
Für alle Gäste war es der Weg zurück in eine Fast-Normalität – trotz der Hygienemaßnahmen wie Plexiglastrennwände und Mundschutz. Die Kunden waren froh, wieder raus zu kommen, ein Ziel zu haben und etwas erleben zu können. Wir dürfen nicht Essen gehen, verreisen, Freunde treffen. Die Kunden waren dankbar, dass wir was gemacht haben. Das war ein gutes Gefühl. Der Juwelier war auch sehr glücklich, war es doch erst der vierte Tag, den er wieder geöffnet hatte. Und dann gleich so ein Erfolg. Das Gefühl im Geschäft war: Es ist alles wieder fast so, wie es sich gehört. Die Gäste haben Spaß, man gönnt sich was. Und, die Gespräche waren sehr intensiv. Ich konnte alle Geschichten zu unseren Schmuckstücken erzählen.

Wurde denn auch gekauft?
Ja, die Leute können derzeit kein Geld ausgeben für Reisen oder Essengehen. Selbst Geburtstagsfeiern sind nicht möglich. Natürlich leiden viele Menschen unter der Krise. Aber es gibt auch genügend Konsumenten, die haben weiterhin die Mittel für schöne Luxusprodukte. Und die ließen sich von unseren Kreationen begeistern. Es herrschte das Gefühl vor: Ich gönne mir jetzt mal etwas, nach zwei Monaten Verzicht und negativer Nachrichten. Jetzt will ich mir mal was Gutes tun und eine Freude machen.

Gab es favorisierte Schmuckstücke?
Nein, es wurden eigentlich aus allen Kollektionen Stücke verkauft. Wir haben aber eine Aktion „Ich hole mir die Welt nach Hause“ mit unserem Globus-Anhänger. Man kann momentan nicht reisen, aber man darf ja träumen. Die Brillanten auf dem Globus erinnern an die bereits besuchten Destinationen. Und, man kann auf der Weltkugel sich Sehnsuchtsziele aussuchen, wo man noch gerne hinmöchte.

Findet dieses Format eine Fortsetzung?
Ja sicher. Wir haben eine Ausstellungskollektion zusammengestellt. Die ist jetzt schon bis zum Sommer ausgebucht. Dazu präsentieren wir immer persönlich vor Ort an einem Termin den Schmuck.

 

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