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Deutsche Wirtschaft am Scheideweg
Konjunktur
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Schwächephase, auch wenn eine ausgeprägte Rezession noch nicht in Sicht ist.
Die gedämpfte globale Industriekonjunktur beeinträchtigt allerdings die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Ein stärkerer Abschwung zeichnet sich zwar nicht ab, die Indikatoren zeigen aber auch noch keine Trendwende an. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe wurde weiter eingeschränkt. Gleichzeitig sind die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe in der Tendenz weiter rückläufig.. Die deutschen Ausfuhren entwickeln sich gegenwärtig seitwärts. Die staatlichen und privaten Konsumausgaben stützen die Konjunktur hingegen spürbar. Am Arbeitsmarkt erfolgt der Beschäftigungsaufbau konjunkturbedingt langsamer, der Rückgang der insgesamt niedrigen Arbeitslosigkeit setzte sich zuletzt nicht fort. Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Schwächephase. Nach dem guten Einstieg in das laufende Jahr mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um preisbereinigt 0,4 Prozent schwächte sich die gesamtwirtschaftliche Leistung im zweiten Quartal um 0,1 Prozent ab. Ein stärkerer Abschwung oder gar eine ausgeprägte Rezession sind gegenwärtig nicht zu erwarten. Allerdings zeichnet sich nach den Indikatoren auch noch keine konjunkturelle Trendwende zum Besseren ab. Die Verunsicherung durch die Handelskonflikte und den Brexit-Prozess dauern zwar fort, die globale Wirtschaft stellt sich aber allmählich auf die neuen Verhältnisse ein und die Unternehmer werden weiter nach Chancen suchen. Die privaten Konsumausgaben bleiben eine wichtige Stütze der binnenwirtschaftlichen Entwicklung. Nach einem sehr deutlichen Anstieg von 0,8 Prozent im ersten Quartal erhöhten sie sich im zweiten Quartal weiter um 0,1 Prozent. Die Umsätze im Einzelhandel ohne Kfz starteten allerdings verhalten in das dritte Quartal. Im Juli gaben sie im Vormonatsvergleich um 2,2 Prozent nach. Das Geschäftsklima im Einzelhandel ist per Saldo weiter positiv und deutlich besser als der langjährige Durchschnitt, auch wenn es im August leicht nachgab.