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Corona Jahr 2020: Deutliche Einbrüche bei Schmuck- und Uhrenindustrie

Einbrüche

Die Corona-Pandemie ging nicht spurlos an der deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie vorbei. Der Bundesverband der Schmuck- und Uhrenindustrie vermeldet in seinem heute vorgestellten Wirtschaftsbericht deutliche Umsatz- und Exportrückgänge.

Nach dem vorliegenden Zahlenmaterial erzielten die in 2020 von 14 auf 13 zurückgegangenen deutschen Uhrenhersteller mit mehr als 50 Beschäftigten in den ersten elf Monaten mit ca. 267 Millionen Euro einen um 12,3 % geschrumpften Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (348 Mio. Euro). Ebenso sank die Zahl der Beschäftigten von 2.358 der 14 Unternehmen auf 2.168 der nunmehr 13 Marktteilnehmer. Der Export blieb mit ca. 1,14 Mrd. Euro um 17,3 % hinter den Zahlen von November 2019 zurück (1,38 Mrd. Euro). Bei letzterem Wert ist zu berücksichtigen, dass sämtliche Betriebe der Branche unabhängig von ihrer Größe erfasst werden, wenn sie eine jährliche Berichtsgrenze von  500.000 Euro übersteigen. Die von 27 auf 25 gesunkene Zahl an Produzenten von Schmuck, Gold- und Silberschmiedewaren mit mehr als 50 Beschäftigten verzeichneten von Januar bis November 2020 mit ca. 370 Mio. Euro einen Umsatzrückgang von 13,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (427 Mio. Euro). Entsprechend schrumpfte die Zahl der Mitarbeiter um 5,3 % auf 2.743 (vormals 2.895). Der Export der gesamten Branche gab im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 29,7 % von ca. 2,155 Mrd. auf 1,782 Mrd. Euro nach. Auch hier gilt die Berichtsgrenze von € 500.000, unabhängig von der individuellen Betriebsgröße. Wegen der Berichtsgrenze können die hier genannten Umsatzzahlen nicht die Gesamtexporte wiedergeben. Der Bundesverband führt daher Befragungen der Mitgliedsunternehmen durch, um zu validen Aussagen zu kommen. Denn 60 % der Mitgliedsfirmen haben weniger als 20 Mitarbeiter. Demnach berichteten 53 % der kleineren Mitgliedsfirmen von einem Umsatzrückgang von mehr als 10 % gegenüber dem Vorjahr, weitere 13 % von einem zwischen 5-10 % liegenden Umsatzrückgang. Bei 7 % war der Umsatz unverändert gegenüber dem Vorjahr, weitere 7 % hatten einen 5-10 % besseren Umsatz und 20 % eine Umsatzsteigerung von 10 % oder mehr. Als Gründe für die Schwankungen führen 44 % den Verlust oder Zugewinn wichtiger Märkte an, 19% die sehr hohen Edelmetallkurse und 37,5 % sehen die Pandemie im Allgemeinen und Probleme beim Versand von Ware als Faktoren. Bei der Umsatzerwartung für das Jahr 2021 rechnen etwas mehr als 13% der Kleinbetriebe mit gleichbleibenden Zahlen, fast 87 % rechnen mit einem schlechteren Umsatz. Etwas anders sieht die Auswertung bei den Betrieben über 20 Mitarbeitern aus. Hier vermeldet kein Unternehmen für 2020 einen Umsatzzuwachs von mehr als 10 %, rund 27 % teilen einen Umsatzzuwachs von 5-10 % mit, bei 36 % blieb es gleich, etwas mehr als 36 % berichten über einen Umsatzrückgang. Was die Umsatzerwartungen im Jahr 2021 anbelangt, so rechnen die größeren Firmen zu 20 % mit einer günstigeren Entwicklung, 40 % mit einer gleichbleibenden und 40 % mit einer ungünstigeren Tendenz. Der Bundesverband berichtet, dass die Mitgliedsfirmen nach dem ersten Lockdown 2020 eine regelrechten Boom erlebt hätten, was für 2021 hoffen lässt. Momentan rechnet man mit einer Normalisierung der Lage für den Herbst 2021. Allerdings fehlen die Messen, national wie auch international, und Öffnungsperspektiven für den Fachhandel.

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