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Chinas Luxusbranche erholt sich

China

Die chinesischen Käufer kehren nach wochenlangem Lockdown langsam in die glitzernden Einkaufszentren und Boutiquen der Städte zurück. Alle Zeichen sprechen für eine rasche Erholung von dem scharfen Einbruch, schließlich ist der Nachholbedarf immens.

Die Frequenz in den großen Shopping-Zentren in China steigt wieder kräftig an, nachdem sie auf dem Höhepunkt des Virusausbruchs um bis zu 80% gesunken war. „Die Menschen haben die Taschen voll mit Geld nach Wochen stornierter Pläne“, sagt Amrita Banta, Geschäftsführerin von Agility Research. Die aufgestaute Konsumnachfrage breche sich nun Bahn. Zumal wohl viele Online-Bestellungen aus Übersee noch im Zoll festhängen oder aufgrund der Produktionsstillegungen in den Herstellerländern gar nicht erst auf die Reise gingen. Chinesische Käufer sind wichtig für die global agierende Luxusbranche, machen sie doch mehr als ein Drittel des Umsatzes und etwa zwei Drittel des Wachstums in den letzten Jahren aus. Luxusmarken wie Hermes haben ihre Geschäfte wieder geöffnet. Die Chow Tai Fook Jewellery Group, der umsatzstärkste Juwelier der Welt, gab bekannt, dass 85% der mehr als 3.600 chinesischen Geschäfte ihren Betrieb wieder aufgenommen haben. „Wir sehen eine langsame Verbesserung des Geschäfts in China“, sagt auch Micaela Le Divelec Lemmi, Vorstandsvorsitzender von Salvatore Ferragamo. „Neben der Frequenz ist auch die Stimmung der chinesischen Kunden relevant. Nach anderthalb Monaten Schließungen und Beschränkungen ist der Wunsch da, wieder ein echtes Leben zu führen.“ In einem Luxus-Einkaufszentrum in Hangzhou standen am vergangenen Sonntag Kunden Schlange, um eine Chanel-Boutique betreten zu dürfen. Da Chinesen momentan nirgendwo hin reisen können, verlagern sich ihre Konsumausgaben ins Inland. Die chinesische Regierung versucht, mit ermäßigten Einfuhrzöllen und Steuern das Einkaufen im Land attraktiver zu machen und so die Wirtschaft schnell wieder anzukurbeln. Allerdings werden nach Expertenschätzungen die nachgeholten Luxuskonsumausgaben nicht die Einbrüche des ersten Quartals vollständig ausgleichen können. Allerdings spricht vieles für einen V-Verlauf der Konjunktur, d.h. einem schnellen Absturz folgt eine steile Erholung. Das gibt auch Hoffnung für den Rest der Welt.

 

 

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