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Foto: Joachim Dünkelmann

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BVJ sieht bei MWST-Ermäßigung Probleme

BJV

Der Handelsverband Juweliere BVJ begrüßt zwar das Konjunkturpaket der Bundesregierung, sieht aber Probleme bei der Umsetzung der ermäßigten Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent ab dem 1. Juli. Nachfolgend der Wortlaut eines Statements von Joachim Dünkelmann, Geschäftsführer des BVJ.

„Wir begrüßen außerordentlich die Absicht der Bundesregierung, die Verbraucher zu entlasten und den Konsum anzukurbeln. Unabhängig von der Frage, ob eine temporäre Senkung des Mehrwertsteuersatzes hierfür das richtige Mittel ist, stellt diese den Handel in unserer Branche vor Herausforderungen. Anders als bei Artikeln des täglichen Bedarfs ist die Umzeichnung des Sortiments für 6 Monate ein erheblicher Aufwand – und das zweimal. Nicht außer Acht lassen darf man den Aspekt, das psychologische Preisschwellen Teil des Marketingmixes sind. Das einfache „Herunterrechnen“ führt zu „krummen“ Preisen, die alles andere als sexy sind – zumal sich bei einer dreiprozentigen Steuersenkung der Verkaufspreis rein rechnerisch um 2,521 Prozent reduziert. Wer die Preise unverändert lässt, könnte sich mit Vorwürfen von Verbraucherseite und von den Medien konfrontiert sehen. Eine komplett neue Preisfindung anhand sinnvoller Preisschwellen wäre für ein halbes Jahr sehr aufwändig. Möglicherweise ist eine pauschale Rabattgewährung der praktikabelste Weg – wobei der rechnerische Prozentsatz mehr als sperrig ist. Die Wirksamkeit der Mehrwertsteuersenkung auf das Konsumverhalten ist für unsere Branche noch fraglich. Im Luxusgütersegment und speziell bei Schmuck und Uhren ist derzeit nicht der um zweieinhalb Prozent veränderte Preis der Grund, der Konsumenten vom Kauf abhält bzw. dazu motiviert. Masken, Abstandsregeln, Beschränkungen im Nahverkehr, die allgemein gedämpfte Konsumlaune und die wirtschaftlichen Aussichten sind kein gutes Umfeld für Lustkäufe. Bei hochpreisigen Produkten könnte die Steuersenkung durchaus den ein oder anderen Kunden motivieren, im 2. Halbjahr zuzuschlagen. Ob dies die Branche insgesamt beflügelt, darf aus heutiger Sicht leider bezweifelt werden. In jedem Fall sollte der Juwelier die MwSt.-Senkung in seiner Kommunikation aktiv nutzen. Eine Chance ist es allemal.“

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