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Ausblick für Platin bleibt schwach

Platin

Schrumpfende Industrie- und Schmucknachfrage sorgen dafür, dass Platin weiterhin eher schwach performt – trotz des wachsenden Interesses der Investoren. So lautet die Edelmetallprognose von Heraeus.

Für den Platinmarkt wird in diesem Jahr ein Überschuss von mehr als 1 Mio. Unzen bzw. 31,1 t (exkl. Investmentnachfrage) erwartet, obwohl die Förderprognosen infolge der Pandemie nach unten korrigiert wurden. Die jeweils geschwächte Automobil- und Schmuckindustrie sorgen für einen deutlichen Rückgang der Nachfrage. Die meisten Platinminen in Südafrika wurden im Frühjahr während der dreiwöchigen landesweiten Ausgangssperre geschlossen, während die Raffination und Verhüttung als unentbehrliche Tätigkeit klassifiziert und weiter betrieben wurden. Bis Ende des Jahres wird erwartet, dass die arbeitsintensiven, konventionellen Minen in Südafrika wieder eine Auslastung von 80% erreichen; (teil-)automatisierte Minen beinahe 90%. Dennoch dürfte das weltweite Primärangebot 2020 um 15% einbrechen, da die Förderung in allen Abbauregionen im Vorjahresvergleich sinkt. Das Angebot aus dem Recycling dürfte in diesem Jahr im zweistelligen Prozentbereich schrumpfen. Zusätzlich zum erwarteten Rückgang des Recyclings von Abgaskatalysatoren dürfte in China und Japan auch das Recycling von Schmuck auf Grund des niedrigen Platinpreises besonders niedrig ausfallen. Geringere Verbraucherausgaben führen in diesem Jahr zu einem Rückgang der Fahrzeug- und Schmucknachfrage. Die Fahrzeugnachfrage dürfte im Vorjahresvergleich um 28% einbrechen, da der Marktanteil von Dieselfahrzeugen in Westeuropa weiter schrumpft und der weltweite Absatz von Nutzfahrzeugen rückläufig ist. Die vom schwachen chinesischen Markt getroffene Schmucknachfrage wird voraussichtlich um fast ein Viertel auf das niedrigste Niveau seit 1992 sinken. Es besteht eine hohe Unsicherheit hinsichtlich der Frage, wie schnell das Verbrauchervertrauen zurückkehrt – und ob es ausreichend hoch sein wird um Konsumenten zu nicht zwingend notwendigen Käufen (z.B. Schmuck) zu motivieren. Die Auswirkungen der Pandemie führen zu einem Produktionsrückgang vieler Chemiefabriken, zudem dürfte die Verlangsamung des Kapazitätsaufbaus in China den Bedarf an Platinkatalysatoren verringern. Auch die Erwartungen für die auf Glas und Benzin entfallende Platinnachfrage sind gefallen, da in vielen Teilen der Welt der Bedarf von Ölraffinerien und Glasfabriken gesunken ist. Platin ist mit einem Preisabschlag von jeweils mehr als 1.000 $/oz gegenüber Gold und Palladium relativ günstig. Das Interesse der Investoren führte in diesem Jahr zu einem Rekordstand der ETF-Bestände. Der fundamentale Ausblick für Platin bleibt, abgesehen von der Investmentnachfrage, schwach. Deshalb erwarten wir, dass der Preis in einer Spanne zwischen 850 $/oz und 1.050 $/oz handeln wird. www.heraeus.com

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