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Marius Schafelner, Aachener Innenstadt (Bild: shutterstock / Sina Ettmer Photography)

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Vogl-Gruppe eröffnet in Aachen

Die rasante Expansion der Vogl-Gruppe aus Aschaffenburg geht weiter. Nach Koblenz, Reutlingen und zuletzt Fürth folgt Aachen. Über die wichtigsten Hintergründe sprachen wir mit Geschäftsführer Marius Schafelner.

Herr Schafelner, Sie werden Ende des Jahres ein neues Juweliergeschäft in Aachen eröffnen, haben aber nicht Platzhirsch Lücker übernommen, warum?

Marius Schafelner: Für unsere Begriffe ist die Lage des Juweliergeschäfts nicht prädestiniert, um einen zukunftssicheren Standort aufzubauen. Da es mit Familie Lücker nicht zu Gesprächen kam, war für uns klar, dass wir uns auf eine eigene Reise machen. Wir haben zwei Immobilien gefunden, die wir zu einem Geschäft zusammenführen – mit direktem Blick auf den Aachener Dom, mitten in der Krämerstraße, 400 Quadratmeter auf zwei Ebenen.

Welche Marken werden dabei sein?

Wir sind in Aachen mit den Top-Herstellern präsent, die man von der Vogl-Gruppe kennt, zum Beispiel aus Aschaffenburg.

Verstehe. Wird es Corner geben?

In Aachen werden wir ein sehr modernes Konzept realisieren, bei dem wir uns in Sachen Corner zurückhalten. Wir wollen unsere DNA als starker Multibrand-Händler und starke Handelsmarke spielen. Selbstverständlich werden wir uns mit den namhaften Herstellern dieser Welt arrangieren. Am Ende des Tages aber sind wir kein Travel Retail.

Aachen ist bekannt für den CHIO, das wichtigste Reitturnier Deutschlands und Teil des weltweiten Rolex Grand-Slams. Wird es Kooperationen geben?

Für die nächsten Jahre wollen wir eine Kooperation mit dem CHIO realisieren, weil es für uns ein sehr interessantes Sport-Sponsoring-Event ist. Darüber hinaus reizt uns Aachen durch seine eigenständige Zentralität im Dreiländereck von Holland, Belgien und Deutschland in gesunder Entfernung zu allen anderen Städten in NRW. Aachen hat neben seinen über 250.000 Einwohnern ein starkes Umland.

Wann werden Sie eröffnen?

Unser Zeitplan ist sehr sportlich. Wir planen den ersten Bauabschnitt so, dass wir zum Weihnachtsgeschäft im November dieses Jahres die Flächen im Erdgeschoss eröffnen können.

„Wir sind in Aachen mit den Top-Herstellern präsent, die man aus Aschaffenburg kennt.“  

Marius Schafelner , Juwelier 
Marius Schafelner 

Wie finanzieren Sie Ihr neuestes Projekt, einschließlich Baukosten?

Wie immer, ganz konservativ. Wir arbeiten nach wie vor vertrauensvoll mit unseren Hausbanken zusammen.

Geht die Expansion weiter, und ist irgendwann eine kritische Größe erreicht?

Ja und Nein. Ja, die Expansion geht weiter. Wir suchen attraktive Oberzentren, statt absolute A-Städte. Und Nein, eine kritische Größe gibt es unserer Meinung nach nicht. Das Jahr 2024 war für uns ein wichtiges, weil wir den Beweis geführt haben, dass wir die richtige Entscheidung für qualitatives Wachstum getroffen haben. Wir sind leicht über unseren Planzahlen und konnten zeigen, dass das Konzept unserer dezentralen Führungsstruktur mit unabhängigen Geschäftsführern an den einzelnen Standorten funktioniert. Wir bleiben weiterhin offen und wachsam, was Opportunitäten im Markt betrifft. Es zahlt sich aus, dass wir eine eigene digitale Infrastruktur haben. Derzeit installieren wir eine eigene Warenwirtschaft an allen Standorten. Bei solch einem Wachstum braucht es eine belastbare Systeminfrastruktur.

Wird der neue Standort in Aachen „Juwelier Vogl“ heißen?

Nein. Juwelier Vogl ist unsere regionale Marke für den Standort Aschaffenburg. Für Aachen sind wir gerade in der finalen Namensfindung. Wir sind kein Filialist. Wir respektieren die über viele Jahre an den Standorten gewachsenen Markennamen und führen diese weiter. Das zeigen wir in diesem Jahr beispielsweise mit dem 100-jährigen Bestehen von CWM in Koblenz, das wir feiern.

Im Vergleich zu Ihren bisherigen Standorten werden Sie in Aachen kein Geschäft und somit auch keine Mitarbeiter übernehmen. Ein Problem?

Es ist grundsätzlich immer eine wertvolle und wichtige Aufgabe, die richtigen Personen in nötiger Qualität an die richtige Stelle zu setzen. Wie gesagt, in Aachen setzen wir nicht auf vorhandene Strukturen auf, sondern starten eine neue Reise. Ganz unabhängig von Aachen kann ich sagen, dass wir gerade sehr aktiv in der Branche und dementsprechend auch im Recruiting sind. Für die Geschäftsführung in Aachen haben wir bereits konkrete Ideen, die sich in den nächsten Monaten finalisieren. Wir setzen auf erfahrene Managementstrukturen, für die es kein Novum ist, ein qualitativ schlagkräftiges Team aufzustellen.

Um nicht nur an Uhren zu denken, welche Rolle werden Schmuck, Trauringe und Service am neuen Standort spielen?

Die Schmuckkultur ist ein ganz wichtiger strategischer Pfeiler. Wir sind bekannt für unser Faible für den Schmuck, zu dem wir auch die Trauringe zählen. Gleiches gilt für den Service. Auch in Aachen wird es eine Goldschmiede- und eine Uhrmacherwerkstatt geben. Das gehört für uns immer dazu.

www.juwelier-vogl.de

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