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London ist der Hauptsitz der Advertising Standards Authority. Bild: shutterstock / Marek Masik

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Synthesen-Wording: Großbritannien greift durch

Auch in anderen Ländern werden synthetische Diamanten und das damit verbundene korrekte Wording diskutiert. Die britische Advertising Standards Authority (ASA) hat nun mehrere Urteile gefällt.

Wie dürfen im Labor hergestellte Diamanten bezeichnet werden, um ihnen einerseits gerecht zu werden und andererseits eine klare Abgrenzung zu den auf natürlichem Wege entstandenen Pendants zu schaffen? Diese Frage beschäftigt auch Großbritannien. Dort hat laut einer Meldung des BVSU die Advertising Standards Authority (ASA) mehrere Urteile gefällt.

Ein einem Fall hat die ASA einer Beschwerde des Natural Diamond Council (NDC) gegen das Unternehmen Skydiamond wegen irreführender Vermarktung und Werbung für synthetische Diamanten stattgegeben. Demnach soll das Unternehmen die Wörter „Diamanten“, „Diamanten aus dem Himmel“ und „Skydiamond“ nicht ohne einen klaren und deutlichen Zusatz verwenden dürfen, um ihre synthetischen Diamanten isoliert zu beschreiben. Gänzlich zu unterlassen sei das Wording als „echte Diamanten“, sofern es um synthetische Exemplare geht.

Zudem standen Anzeigen der Firma Lark & Berry, die vor allem Schmuck aus Labordiamanten und ethischem Gold vertreiben, im Zentrum der „Werberhüter“. Lark & Berry lenkte ein, Begriffe „gezüchteter Diamant“ und „Diamant“, wenn sie sich auf ihre synthetischen Diamanten beziehen, in das neue Wording „synthetisch“, „laboratory-grown“ und „laboratory-created“ umzumünzen.

Auch die Marke Idyl, die modularen Schmuck aus Labordiamanten vertreibt, erklärte sich bereit, eine Veränderung in der Kommunikation vorzunehmen. Wörter wie „Diamanten“, „Diamantenglanz“, „feiner Diamantschmuck“, „nachhaltige Diamanten“ und „Diamanten der Zukunft“ im Kontext mit synthetischen Diamanten hatte die Firma zuvor ohne Zusatz wie „synthetisch“, „laboratory-grown“ oder „laboratory-created “ verwendet, wie der BVSU berichtet.

Vorbild UK?

Der BVSU merkt an, dass es in Großbritannien im Rahmen des Verbraucherschutzes gesetzlich verankerte Regeln in Bezug auf synthetische Diamanten gibt, die seit 2020 in der „Diamond Terminology Guideline“ definiert sind. Die Bundesverbände unserer Branche bemühen sich ebendarum, dass dies auch in Deutschland passiert und betreiben die informierende Webseite Diamant-Wissen.de. Dieser Wunsch, dass eine ähnliche gesetzliche Regelung auch hierzulande geschaffen wird, ist (bisher) aber vonseiten der Politik noch unerfüllt geblieben.

Zu beachten ist, dass es durch das Gesetz möglich ist, ebensolche Fehldeklarationen anzuprangern und eine Änderung einzufordern. Das kann die britische Advertising Standards Authority (ASA), wenngleich sie rein rechtlich keine Gesetze auslegen oder durchsetzen kann. Sie ist gewissermaßen der „Wachhund“ der britischen Werbeindustrie und wird als Nichtregierungsorganisation unabhängig vom Staat finanziert, und zwar durch eine anteilige und anonyme Abgabe der Werbeanzeigen. Der Deutsche Werberat oder der Österreichische Werberat wären Pendants im deutschsprachigen Raum. In der Vergangenheit hat die ASA schon sehr oft irreführende Praktiken oder falsches Wording richtiggestellt, indem verbrauchertäuschende Anzeigen untersagt wurden. So darf zum Beispiel der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé seine Babymilch nicht mehr als „ethisch und verantwortungsvoll“ anpreisen. Auch Wettanbieter rücken häufig in den Fokus der ASA, genauso wie zahlreiche Influencer, die native Postings und werbliche Postings nicht trennscharf voneinander unterscheidbar machen.

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