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Starkes erstes Quartal für die Schmuckindustrie

Der Bundesverband Schmuck-, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e.V. (BVSU) hat seine Statistik für das erste Quartal des Jahres 2023 veröffentlicht. Importe und Exporte laufen noch auf hohem Niveau. Aber, die prognostizierte Konsolidierung lässt sich absehen.

Der Schwung des erfolgreichen Jahre 2022 konnte von der deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie zum großen Teil in das erste Quartal des Jahres 2023 mitgenommen werden. Die erfolgreich verlaufenen Frühjahrsmessen sorgen für ein Plus im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres 2022, so der Bundesverband Schmuck und Uhren. In der Schmuckindustrie zeigt der Export von Produkten Stärke. Er liegt mit 741,9 Millionen Euro knapp 13 % über den 1. Quartal des Vorjahres und nur 9 % unter dem für die Branche wichtigsten 4. Quartal des Jahres 2022. Auch bei den Uhren und Uhrenteilen ist dieser Aufwärtstrend erkennbar. Im 1. Quartal 2023 wurden Produkte im Wert von 391 Millionen Euro exportiert, ein Plus von 2,3 % gegenüber dem Vorjahr. Lediglich bei den Großuhren ist ein erneuter Abwärtstrend zu verzeichnen. Im 1. Quartal 2023 lag der Export hier 8,5 % unter den Zahlen des Vorjahreszeitraumes.

Beim Import von Fertigwaren und Zulieferprodukten sind Industrie und Handel vorsichtiger geworden. Der Import von Schmuck lag im 1. Quartal 2023 bei 468 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (493 Millionen Euro) bedeutet einen Rückgang von 5,2 %. Bei den Uhren und Uhrenteilen kommt der Vergleich bei einem Import von insgesamt ca. 548 Millionen Euro zu einem leichten Plus von 0,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal.

Der deutsche Schmuck- und Uhreneinzelhandel konnte im Januar noch zulegen. Inflationsbereinigt erlebten die Einzelhändler ein Umsatzplus von 10,5 % gegenüber dem Januar 2022. Dieses Niveau konnte in den Folgemonaten nicht gehalten werden, in denen im Vergleich zu den sehr starken Vorjahresmonaten ein inflationsbereinigter Rückgang von 11 % im Februar und 8,8 % im März zu verzeichnen waren.

Insgesamt kann die deutsche Schmuck- und Uhrenindustrie mit der Geschäftsentwicklung auch im ersten Quartal des Jahres 2023 noch zufrieden sein. Die Berichte zu den Geschäftsentwicklungen in den Monaten seit April zeigen jedoch deutlich, was unvermeidbar sein wird. Die deutsche Wirtschaft ist bereits in dem für unsere Branche noch guten 1. Quartal 2023 in eine technische Rezession gerutscht. Aufgrund geopolitischer Risiken und massiv gestiegener Finanzierungskosten befindet sich die Weltwirtschaft in schwierigem Fahrwasser, was die stark exportorientierte Wirtschaft in Deutschland hart trifft. Gleichzeitig belastet die anhaltend hohe Inflation die Verbraucherstimmung im Inland und sorgt für Konsumzurückhaltung. Insbesondere die Konsumzurückhaltung macht auch vor unserer Branche keinen Halt. Die Auswirkungen werden in den nächsten Monaten zu spüren sein und ihre Spuren im Zahlenmaterial des 2. Quartals hinterlassen. Dennoch geht unsere Branche mit dem guten Geschäft der letzten eineinhalb Jahre gut gewappnet in die Konsolidierungsphase.

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