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Der wachsende Speicherbedarf für KI-Anwendungen führt zu einer stärkeren Nutzung klassischer Festplatten – und damit zu einer höheren Nachfrage nach dem Edelmetall Ruthenium, schreibt Heraeus.
Nach mehreren rückläufigen Quartalen seit der Corona-Pandemie zeigt der Markt für Ruthenium wieder Aufwärtstendenzen. Hauptgrund sei die anhaltend hohe Nachfrage nach konventionellen Festplatten (HDDs), berichtet Heraeus.
Der steigende Speicherbedarf für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz, insbesondere beim Training großer Sprachmodelle, macht die HDD erneut zu einer wichtigen Säule der globalen Datenspeicherung. Trotz technologischer Fortschritte bei Solid-State-Drives (SSDs) und bei der Heat-Assisted-Magnetic-Recording-Technologie (HAMR, bietet den Vorteil einer hohen Speicherdichte und damit mehr Terrabyte pro Festplatte) bieten HDDs weiterhin eine günstige Kosten-pro-Terabyte-Relation – vor allem für Cold-Storage- und Nearline-Anwendungen, also bei jenen Speicher- und Datenverwaltungsmethoden, die nicht ständig online sind.
Im zweiten Quartal 2025 meldeten Hersteller wie Seagate und Western Digital höhere Absatzzahlen bei Nearline-Laufwerken mit hoher Kapazität. Dazu zählen unter anderem Seagates 24-TB-CMR- und 28-TB-SMR-Modelle. Disziplinierte Produktionsplanung und Build-to-Order-Strategien trugen zur Preisstabilität bei.
Die Einführung der HAMR-Technologie erfolgt schrittweise. Seagate begann 2025 mit der Auslieferung seiner HAMR-basierten Exos-M-Laufwerke mit Kapazitäten bis zu 30 TB, während Western Digital und Toshiba vorerst auf alternative Aufzeichnungstechnologien setzen, berichtet Heraeus. Technische Herausforderungen, etwa bei der Miniaturisierung der Laserkomponenten, und begrenzte Produktionskapazitäten verzögern demnach die breite Markteinführung dieser Festplattentechnplogie. Auch SSDs bleiben trotz höherer Transferraten für großvolumige Datenspeicherung kostspielig. Preissteigerungen und Produktionskürzungen bei wichtigen Herstellern mindern den Wettbewerbsdruck auf HDDs und sichern der rutheniumhaltigen Speichertechnik vorerst stabile Absatzchancen, lautet das Fazit der Heraeus-Analysten.