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De Beers hat die Preise für Rohdiamanten auf seiner Dezember-Sichtung um 10 bis 15 Prozent gesenkt, berichtetet Rapaport News. Scheinbar nicht ausreichend, denn Händler und Schleifereien monieren, dass selbst mit den Preisanpassungen immer noch kein Gewinn am Markt derzeit zu erzielen sei.
Der Bergbaubetrieb hat die Anpassung für die meisten Diamantkategorien vorgenommen und sich dabei auf diejenigen konzentriert, die in den letzten Monaten die schwächste Nachfrage verzeichneten. Das Unternehmen hat auch einige der zusätzlichen Lieferflexibilitäten zurückgenommen, die es während des jüngsten Abschwungs eingeführt hatte. Die Korrekturen tragen dazu bei, die Preislücke zwischen De Beers und dem freien Markt zu verringern. In einigen Kategorien war der Rohdiamant von De Beers etwa 20 bis 25 Prozent teurer als Ware aus anderen Ausschreibungen und Auktionen, da der Bergbaubetrieb trotz sinkender Nachfrage das Preisniveau gehalten hat.
De Beers lehnte es ab, seine Preispolitik zu kommentieren. Ein Sprecher sagte jedoch, das Unternehmen habe eine gewisse Stabilisierung der Preise für geschliffene Diamanten und Rückgänge der Lagerbestände an geschliffenen Steinen im Einzelhandel und im Midstream-Bereich beobachtet. „Wir glauben, dass dies eine Plattform für mehr Gleichgewicht und Wachstum darstellt, da sich die Schleifereien auf die Wiedereröffnung nach der verlängerten Diwali-Pause vorbereiten“, sagte der Sprecher.
Die Sightholder ließen bei den jüngsten Sichtungen viel Ware auf den Tischen liegen, was schwache Verkäufe von geschliffenen Steinen, eine geringe Rentabilität widerspiegeln. Zudem ließ De Beers mehr Ablehnungen von zugeteilter Ware als üblich zu. Die neuen Preise werden jedoch nach Abzug der Produktionskosten immer noch für die Schleifereien und Händler Verluste verursachen, schätzen Experten, die Reduzierung sei zu gering.
Viele Marktinsider erwarten im Januar 2025 weitere Anpassungen, De Beers wolle scheibchenweise den Druck rausnehmen. Kunden dürfen zudem nur noch zehn Prozent der erworbenen kleinen Ware zu einem vereinbarten Preis zurückgeben, zuvor waren es noch 30 Prozent. Bei großen Steinen ab ein Karat hingegen wurde die Möglichkeit des Rückkaufs von zehn auf 20 Prozent erhöht. Auch der russische Berbaukonzern Alrosa zog nach und musste die Preise für Rohdiamanten im ähnlichen Ausmaß nach unten berichtigen.