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Trotz hoher Preise bleibt die Nachfrage nach Gold in Asien robust, schreibt Heraeus. Besonders China und Indien steigern ihre Importe – getrieben von Investorenvertrauen und Festtagsvorbereitungen.
Die weltweite Goldnachfrage zeigt sich weiterhin unbeeindruckt von steigenden Preisen. Wie aktuelle Zolldaten belegen, importierte China im August über 100 Tonnen nicht-monetäres Gold – nur geringfügig weniger als im Juli. Besonders bemerkenswert: Die Einfuhren aus der Schweiz sprangen von 9,9 Tonnen im Juli auf beachtliche 35 Tonnen im August – ein Volumen im Wert von mehr als 3 Milliarden US-Dollar.
Auch Indien stockt seine Goldreserven weiter auf. Die Schweizer Exporte dorthin stiegen im August auf 15,2 Tonnen, nachdem sie im Juli noch bei 13,5 Tonnen lagen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass Schmuckhersteller sich bereits auf die bevorstehende Hochzeitssaison und das Diwali-Fest im Oktober vorbereiten.
Parallel zur physischen Nachfrage bleibt auch das Interesse der Anleger hoch: Die Netto-Long-Positionen bei Gold-Futures an der COMEX kletterten zuletzt auf 26,6 Millionen Unzen – der höchste Stand seit Februar dieses Jahres. Zwar liegt dieser Wert noch unter dem Hoch von 31,5 Millionen Unzen aus dem September 2024, signalisiert aber dennoch solides Vertrauen in das Edelmetall.
Auch Gold-ETFs verzeichnen wieder Zuflüsse: Die Bestände stiegen auf 96,1 Millionen Unzen – ein deutlicher Zuwachs, wenngleich noch unter dem Rekordniveau von 111 Millionen Unzen im Oktober 2020.
Für weiteren Auftrieb sorgt die jüngste Entscheidung der US-Notenbank: Nach einer Zinssenkung um 25 Basispunkte preisen die Märkte nun bis Juli 2026 bis zu vier weitere Senkungen ein – mehr als von der Fed selbst bislang prognostiziert. In jedem Fall dürfte das Niedrigzinsumfeld die Attraktivität von Gold weiter stärken.