Nachlassende Inflation in den USA und damit einhergehende kleinere Zinsschritte könnten Gold weiter stützen, so eine Analyse von Heraeus.

Der US-Rentenmarkt geht nicht von einer anhaltend hohen Inflation aus. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen ist seit dem Höchststand Ende Oktober um 77 Basispunkte und seit Jahresbeginn um 35 Basispunkte gefallen. Sinkende Anleiherenditen deuten darauf hin, dass die Marktteilnehmer im Vergleich zu früheren Prognosen mit einem Rückgang der zukünftigen Inflation rechnen. Die Inflation in den USA geht seit Juni zurück, als sie mit 9,1 % ihren Höchststand erreichte, was hauptsächlich auf hohe Benzin- und Energiepreise zurückzuführen war. Der US-Verbraucherpreisindex für Dezember 2022, der in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde, lag bei 6,5 %. Es ist dies das erste Mal seit November 2021, dass die Inflationsrate in den USA unter 7 % lag. Eine weiter fallende Inflation im Jahr 2023 könnte der Federal Reserve den Weg für weniger restriktive Zinserhöhung ebnen. Händler am Zinsmarkt erwarten mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 %, dass die Fed bei der Sitzung am 1. Februar die Zinsen um 25 Basispunkte anheben wird. Vor einem Monat noch lagen die Erwartungen bei einer Erhöhung von 50 Basispunkten. Die Obergrenze des erwarteten Zielzinssatzes der Fed würde damit bei 4,75 % liegen. Eine kleinere Erhöhung könnte den Dollar weiter schwächen und damit den Goldpreis stützen. Gold konnte in der vergangenen Woche um 2,65 % zulegen und erreichte 1,912 $/oz. Gleichzeitig war dies der stärkste Anstieg in einem 50 Tageszeitraum, seit seinerzeit das Allzeithoch im August 2020 erreicht wurde. Der US-Dollar Goldpreis ist seit Beginn der Rallye Anfang November um 17 % gestiegen. Nach dem der Goldpreis im Vormonat auf ein 18-Monats-Tief gefallen war, erfolgte eine scharfe Trendumkehr, der durch die Abschwächung des US-Dollars unterstützt wurde.