Nun ist es passiert: Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof musste im Zuge der Signa Pleite Insolvenz anmelden. Das ist die dritte Insolvenz der Kaufhauskette innerhalb von vier Jahren.

Was sich bereits lange ankündigte, ist nun Gewissheit. Der Warenhauskonzern Galeria konnte sich nicht länger dem Strudel des Zusammenbruchs des Benko-Reichs entziehen. Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) hat heute beim Amtsgericht Essen einen Insolvenzantrag gestellt – diesmal eine Regelinsolvenz und keine in Eigenverwaltung. Vom Gericht wird nun ein Insolvenzverwalter bestellt. Galeria suche einen neuen Eigentümer, teilte das Unternehmen mit. Gespräche mit potenziellen Investoren seien angelaufen. Doch es ist fraglich, ob es eine Fortführungsperspektive für die verbliebenen 92 Filialen mit 15.000 Mitarbeitern gibt. Handelsexperten sehen nur für wenige Standorte noch Potenziale. Staatsgelder werden diesmal wohl nicht fließen, zwei Mal hatte die Bundesregierung dem angeschlagenen Warenhauskonzern während der Corona-Krise aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfond mit insgesamt 680 Millionen Euro aus der Patsche geholfen. Die Steuermillionen sind wohl futsch. Signa versprach nach der zweiten Pleite Ende 2022, rund 200 Millionen zu investieren. Auch diese Gelder werden höchstwahrscheinlich angesichts der Konzernpleite nicht fließen. Nach der letzten Insolvenz mussten bereits 42 Filialen geschlossen werden, mit fatalen Folgen für so manche Innenstadt. Nun drohen vielerorts Leerstände von zentralen Handelsimmobilien und eine weitere Verödung.