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Explodierende Preise für Perlen

Aufgrund der starken chinesischen Nachfrage explodieren derzeit die Preise für Perlen. Händler klagen, dass sie kaum noch an frische Ware kommen.

Während der Corona-Krise schlossen viele Perlfarmen ihre Tore und schickten die Arbeiter nach Hause. Insbesondere in China wurden strenge Lockdowns verhängt und jede wirtschaftliche Tätigkeit unmöglich gemacht. Nun fehlen ganze Erntejahrgänge auf dem Markt. Die Perlen, die es früher dank chinesischer Massenproduktion in Hülle und Fülle gab, machen sich rar.

Daniel Sickenius von Miyabi Perlen aus Wetzlar sagt: „Der Markt spielt derzeit total verrückt, ich bin froh, dass wir noch ein gut bestücktes Lager haben. Nachkaufen ist derzeit fast unmöglich, da der chinesische Markt fast alles aufsaugt. Die Chinesen zahlen Spitzenpreise. Das gilt querbeet für alle Varietäten, angefangen von Akoyas über goldene Südsee- bis hin zu Tahiti-Zuchtperlen. Die Preise haben sich verdoppelt, teilweise sogar verdreifacht.“

Auch andere Perlenhändler berichten von einer geringen Verfügbarkeit frischer Ware. Nur noch circa zehn Prozent der neuen Ernten geht in Exportmärkte außerhalb Chinas. „Seit 18 Monaten verschlingt China alles, was den Namen Perle trägt. Von uns bis zu Mikimoto kann niemand viel schöne Ware bekommen, weil alles, was herauskommt, nach China geht und dort Spitzenpreise bezahlt werden“, sagt der New Yorker Händler Ashwani “Sonny” Sethi, CEO von Tara Perlen.

Anfachen soll den Boom auch die chinesische Influencerin und Schauspielerin Ni Ni. Anfang Juni veröffentlichte sie eine Reihe von Selfies, auf denen sie eine Tahiti-Perlenstränge und andere Perlenjuwelen zeigte. Robert Wan sagte die September-Auktion in Hongkong komplett ab, da ihm ein chinesischer Käufer kurz vor der Versteigerung alle Lose abkaufte. Die Folge: Die Preise für Tahitizuchtperlen haben sich verdreifacht. Ein Ende des chinesischen Perlenbooms ist nicht absehbar.

In Deutschland fristet die Perle jedoch eher ein Nischendasein. Die steigenden Preise könnten in diesem Segment eher für eine weiter sinkende Nachfrage sorgen.

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