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Einzelhandelsumsatz trotz steigender Löhne rückläufig

Der Einzelhandel in Deutschland hat im Juli 2025 einen spürbaren Umsatzrückgang verzeichnet. Nach vorläufigen Berechnungen sank der kalender- und saisonbereinigte Umsatz real, also preisbereinigt, um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Der nominale Rückgang lag bei einem Prozent.

Die Zahlen gab jüngst das Statistische Bundesamt Destatis bekannt. Mit dem Umsatzrückgang endet im Juli der zuvor positive Trend: Im Juni hatte der Umsatz real noch um 1,0 Prozent zugelegt, ebenfalls in Relation zum Vormonat.

Ökonomen warnen

Gegenüber der Tagesschau sagt Cyrus de la Rubia, Chefsvolkswirt der Hamburg Commercial Bank: „Das sind schlechte Nachrichten nicht nur für den Einzelhandel, sondern auch für die deutsche Konjunktur insgesamt." Die Nachfrage im Ausland sei durch die US-Zölle unter Druck, aber bis zuletzt habe die Hoffnung bestanden, dass die Verbraucher hierzulande für mehr Nachfrage sorgen.

Langfristige Entwicklung in Hinsicht zum Vorjahresmonat

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich für den Juli 2025 anderes Bild: Real stieg der Einzelhandelsumsatz um 1,9 Prozent, nominal sogar um 3,1 Prozent. Dies verweist auf eine robuste Entwicklung im Jahresverlauf, obwohl sich kurzfristig eine Konsumschwäche abzeichnet, nicht zuletzt vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Unsicherheiten.

Entwicklung in den Warengruppen

Der Umsatz im Lebensmittelhandel ging real um 1,8 Prozent und nominal um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück. Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmittel sank er real um 0,7 Prozent und nominal um 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete dieser Bereich jedoch ein Wachstum: real +3,5 Prozent, nominal +4,2 Prozent.

Im Internet- und Versandhandel fiel der Rückgang am deutlichsten aus, mit real –3,8 Prozent, nominal –3,1 Prozent. Im Jahresvergleich bleibt das Segment dennoch stark und verzeichnet ein reales Umsatzplus von +13,8 Prozent sowie ein nominales von +14,1 Prozent.

Löhne steigen, Konsumverhalten sinkt

Parallel dazu steigen die Reallöhne weiter an, schreibt das Statistische Bundesamt Destatis in der Pressemitteilung. Verbraucher verfügen somit über mehr Einkommen, zeigen sich im Konsumverhalten jedoch zurückhaltend. Der Kontrast zwischen wachsender Kaufkraft und rückläufigem Konsumverhalten deutet auf eine veränderte Ausgabenneigung hin, die sich nicht allein durch steigende Einkommen kompensieren lässt. Mögliche Ursachen liegen in der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit und einer abwartenden Konsumhaltung.

https://www.destatis.de

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