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De Beers senkt Preise für Rohdiamanten

Im Schnitt zwischen zehn und fünfzehn Prozent senkt der Diamanthändler und -produzent De Beers die Preise bei Rohdiamanten. Das berichtete zuerst das Newsportal der Rapaport Group.

Ungenannten Quellen der Rapaport Group zufolge sei dies vor dem Hintergrund geschehen, den eigenen Absatz anzukurbeln und die Preise ein wenig mehr an das aktuell übliche Marktniveau anzugleichen. Die Preissenkungen gestalten sich für verschiedene Karatgrößen unterschiedlich, bewegen sich aber überwiegend im Rahmen von zehn bis fünfzehn Prozent.

Rohdiamanten mit einem Karatgewicht von unter 0,75 ct. sinken preislich fünf bis zehn Prozent, wie das Portal von Insidern erfahren hat. Für unbearbeitete Diamanten im Bereich 0,75 ct. bis 2 ct. seien die Preisrückgänge zwischen zehn und fünfzehn Prozent vorgenommen worden und bei Diamanten ab 2 ct. werde ein etwa 15 Prozent geringerer Preis aufgerufen.

Besondere Rohdiamanten im Bereich von 2 ct. bis 4 ct., aus denen Diamanten in der Qualität SI2 und I2 hergestellt werden können, sanken dem Vernehmen nach sogar noch stärker. Auf Schätzungen basierend, berichtet das Portal von Preisrückgängen von 20 bis 25 Prozent.

Labordiamanten erhöhen den Preisdruck

Hintergrund der Preisanpassung ist wohl der gestiegene Wettbewerb durch Labordiamanten. Diese hätten vor allem die Nachfrage im mittleren Marktsegment, insbesondere in den USA, beeinflusst. De Beers hat sich gegenüber der Presse noch nicht zu den Berichten geäußert.

Alles nur Strategie?

De Beers neige dazu, während eines Abschwungs weniger Volumen zu verkaufen und die Preise erst dann zu senken, wenn sich der Markt für geschliffene Diamanten wieder erholt habe, schreibt Rapaport. Deren hauseigener RapNet Diamond Index (RAPI) für 1-Karat-Diamanten sank 2023 um 21 Prozent und markiert damit das schlechteste Jahr in der Geschichte dieser Karatkategorie.

Hoffnung gibt, dass Insider von einem leichten Anstieg der Nachfrage in den USA seit Beginn der Weihnachtseinkaufssaison 2023 berichteten. Demgegenüber steht jedoch die eher schwache Nachfrage nach Rohdiamanten aus China. Auch Indien spielt eine gewichtige Rolle für Preispolitik von De Beers: Am 15. Dezember 2023 endete der zweimonatige freiwillige Einfuhrstopp Indiens für Rohsteine. Der Weltmarkt stabilisierte sich seitdem wieder etwas.

Eine anonyme Quelle sagten gegenüber Rapaport: „In der Vergangenheit wollte De Beers die Preise nicht ändern, weil sie nicht wussten, wie es um den Markt geschliffener Diamanten bestellt war. Jetzt wissen sie, wie sich dieser Markt entwickelt hat, und haben die Preise für Rohsteine an den Markt für geschliffene Diamanten angepasst.“

Genug Preissenkung?

Dass sich De Beer mit dem Schritt der Preissenkung mehr der aktuellen Marktrealität annähert, ist unbestritten. Vielmehr bleibt die Frage, ob diese Anpassung weit genug geht. Einige Quellen gaben gegenüber Rapaport an, genau davon nicht überzeugt zu sein. Sprich, sie Preissenkungen seien noch nicht groß genug – schließlich würden die Preisschilder bei De Beers noch immer über vielen anderen Preisausschreibungen oder auch erzielten Preisen bei Auktionen liegen. Dem Vernehmen nach seien die De Beers-Preise deshalb für viele Hersteller noch immer zu hoch, um rentabel arbeiten zu können.

https://www.debeersgroup.com

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